» Video-VersionSchlagwörter: Justizzentrum, Amtsgericht, Landgericht, Abriss, Baustelle, Bauarbeiten, Immobilie, Westring, Husemannplatz, Viktoria-Karree
Dauer: 3:49Drehort: MitteSponsor: Fliegender Kameramann» Filmübersicht
Abriss des alten Justizzentrums in der Bochumer Innenstadt
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34Es war das letzte Aufbäumen eines ehemals so stolzen Gebäudes. Als sich der höchste Punkt des alten Justizzentrums zur Sonne empor streckte und noch einmal seine 16 Etagen zeigte. Ein kurzer Moment des Widerstandes, denn die Gegner lauerten schon in Reichweite. Bagger mit Scheren, die Stahl und Beton wie Papier durchtrennen. Ein ungleicher Kampf lag in den letzten Zügen.
Ein letzter Gruß des alten Gebäudeteils C, ehemals Heimat des Landgerichts und der Staatsanwaltschaft.
Dabei ist das Jahr noch nicht ganz rum, da sah es hier noch so aus. Das alte Justizzentrum mit Bauten aus den 50er und Anbauten aus den 70er Jahren. Keine Schönheit aber Teil des Stadtbildes. Kann so ein Gebäude beim Abriss Emotionen freisetzen?
Frank Sauermilch, Projektleiter Firma Moß: „Also mir ist hier beim Rundgang eigentlich positiv aufgefallen die Landgerichtssäle, die fand ich eigentlich als Räumlichkeiten schön. Aber die Hochhäuser, da hab ich mich immer gefragt, wie die Staatsanwaltschaften dort gearbeitet haben, weil die Büros, auf mich jedenfalls, einen extrem unfreundlichen Eindruck gemachte haben.“
Die Bochumschau hat den Abriss des alten Justizzentrums über ein Jahr begleitet. Die ersten Bilder stammen aus dem Mai 2019 und zeigen, wie groß erst das Gebäude und später dann die Baustelle war. Ein Projekt, was für die Abbruchfirma Moß ein ganz besonderes war.
Frank Sauermilch, Projektleiter Firma Moß: „Der eine Grund ist die schiere Größe der Gebäude, die wir hier haben. Wir reden hier über fast 200.000 m³ umbauten Raum, das ist sehr viel. Zweitens reden wir über innerstädtischen Abbruch mit umliegenden Wohnungen und Büros, Verwaltungen, die alle mit berücksichtigt werden müssen bei unseren Arbeiten. Und das dritte auch wichtige Thema ist, dass die Hochhäuser, die Reste, die wir im Hintergrund noch sehen, stark schadstoffbelastet waren und die Schadstoffsanierung eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten war.“
Es gibt Aufnahmen, die zeigen, wie viele unterschiedliche Gewerke im Einsatz waren, um die einzelnen Baustoffe voneinander zu trennen. Einige Materialien mussten sogar in Sicherheitsschleusen abgetrennt werden, denn es handelte sich dabei um die berühmt-berüchtigten Baustoffe der 50er – 70er Jahre.
Frank Sauermilch, Projektleiter Firma Moß: „Wir haben es in den ehemaligen Landgerichtsgebäuden, in den Hochhäusern, mit asbesthaltigen Putzen zu tun und asbesthaltigen Verkleidungen der Stahlkonstruktion.“
Eine Herausforderung in der Qualität der Materialien und der Quantität der Baustoffe. In der Mitte des Geländes befand sich zuletzt eine 100 t schwere Brecheranlage, die täglich 1.500 t Bauschutt zerkleinerte. Und so eine Maschine brauchte man hier auch.
Frank Sauermilch, Projektleiter Firma Moß: „Also wir haben einen Gesamtabbruch von, wie gesagt, round about 200.000 m³ umbauten Raum, das sind ungefähr 50.000 m³ feste Masse und das wiederum sind ungefähr 100.000 t mineralische Baustoffe.“
Bis Ende Mai ist alles weg, dann wird von den über 100.000 t Schutt und Stahl und Gefahrenstoffen nichts mehr zu sehen sein, nur noch eine gähnende Leere. Auch das gehört zum Großauftrag, die schlüsselfertige Übergabe der Baugrube. Denn nach dem Abriss folgt der Neubau, und der soll dann am Mai 2020 starten.
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