» Video-VersionSchlagwörter: Bildhauer, Christoph Platz, Holzskulpturen, Kunst, Künstler, Portrait, Skulpturen
Dauer: 03:47Drehort: WiemelhausenSponsor: Fliegender Kameramann» Filmübersicht
Bildhauer Christoph Platz erschafft schöne Holzskulpturen in Bochum
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33
Die Oskar-Hoffmann-Straße in Bochum ist so ein Ort, wo die Fassade zur Straße meist weniger spannend ist als das, was der Hinterhof bietet. So wie bei der Hausnummer 44, früher Heimat einer Zahnräderfabrik, jetzt Künstlerstätte und Atelier vom Bildhauer Christoph Platz.
Hier einmal in Kirschholz und daneben mit haut und Knochen, ein Selbstportrait. Da stellt sich direkt die erste Frage: ‚Was macht den so ein Bildhauer, schnitzt oder schneidet er?’
Christoph Platz, Bildhauer:
„Ja, das ist so ein Problem in der deutschen Sprache. Man könnte sagen geschnitzt, aber das hört sich immer so ein bisschen komisch an. Aber es ist so, es ist natürlich schneiden. Ich schneide, das sag ich auch immer über meine Tätigkeit. Ich habe mehr als 100 verschiedene Messer mit denen ich arbeite. Und ich hab da auch durchaus einen Faible für, also auch das Kochmesser bei mir zu Hause ist von ausgesuchter Qualität.“
Wenn so ein Künstleratelier nicht zwingend für seine Übersicht bekannt ist, bei den Schnitz- und Schneidemessern herrscht noch Ordnung. Die lagen Christoph Platz schon immer näher als der Pinsel, schon vor vielen Jahren in Wanne-Eickel, dem Geburtsort des Künstlers.
Christoph Platz, Bildhauer:
„Ich war 14 Jahre, da bin ich über einen Kurs an der Jugendkunstschule dann in die Werkstatt der Dozentin gekommen, die mich rausgepickt hatte und meinte, ich wäre doch ein talentiertes Kerlchen und wenn ich, wenn meine Eltern das erlauben würden, dann könnte ich doch bei ihr in der Werkstatt ein bisschen aushelfen.“
Aus dem Aushelfen wurde dann Studieren, an der Kunstakademie in Karlsruhe, an der Seite von Otto Herbert Hajek. Später wurde Platz dann freischaffender Künstler mit ersten Versuchen auf ganz vielen Gebieten, bevor er zum figürlichen zurückkehrte und dort, unter anderem auch den aktuellen Fritz-Wortelmann-Preis, dem Bochumer Nachwuchspreis für das Figurentheater kreiert, unter anderem mit Portraits von Friedrich Gräsel und Claus Peymann. Ist die Bildhauerei gar die beste Kunst zur Abbildung des menschlichen Antlitzes?
Christoph Platz, Bildhauer:
„Es ist nicht so wie in der Fotografie, wo oft, vor allem in der Laien-Fotografie, ja die Leute in einem Moment fotografiert sind, den sie selber von sich gar nicht kennen. Das ist zwar physikalisch das Abbild aber es ist nicht das Angesicht, das sie von sich haben, das Bild was sie von sich haben. Und dieses Problem hat es auch in einer Skulptur natürlich, aber ich glaube, dass das, ich bin da ganz zuversichtlich, dass ich das beherrsche.“
Das Selbstportrait ist ein gelungenes Beispiel für die plastische Wiedergabe des Menschen und seines Charakters. Aber so ein Künstler ist natürlich erst mit einem Werk fertig, wenn es auch richtig hängt. In diesem Fall ein bisschen aufwendiger. Und manchmal greift Christoph Platz dann doch noch zum Pinsel, wenn es um das Drumherum geht.
Das hier sind die Vorbereitungen für eine Ausstellung, die demnächst sein Gesamtwerk zeigen wird. Christoph Platz ist kein Künstler für den öffentlichen Raum, er ist eher jemand für die Galerie, das Museum oder einfach für den Kunstfreund.
Christoph Platz, Bildhauer:
„Ich bin eher so ein romantischer Künstler, würde ich sagen, der doch dann gucken muss wo er bleibt in einer unromantischen Zeit.“
Das ist aktuell sogar mehr als zutreffend, denn nach fast 30 Jahren muss Christoph Platz jetzt sein Atelier verlassen und sucht eine neue Bleibe, hell, groß, mit viel Platz für Sägespäne.
Links zum Artikel:
BOCHUMSCHAU ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.