» Video-VersionSchlagwörter: Honig, Bienen, Imker, Jürgen Knop, Bio, Klimawandel, Stiepeler Blüte, Tiere, Natur
Dauer: 3:29Drehort: StiepelSponsor: Fliegender Kameramann» Filmübersicht
Honig aus Bochum vom Bio-Imker
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 34Zwischen dichten Hecken, ungemähten Wiesen und viel Natur hat Bochums größter Bio-Imker Jürgen Knop seine Bienenvölker untergebracht. Die kleine Idylle liegt in der Nähe der Ruhr, im Ortsteil Stiepel, der genauso ländlich wie nobel ist. Deshalb passt hier ein alter Imker-Witz so gut hin.
Nun bezieht sich diese Aussage aber auf die Anzahl seiner Bienen, denn Jürgen Knop besitzt insgesamt 50 Völker. Und auch wenn man sie nicht zählt glaubt man gerne, dass die Million nicht so dahergeredet ist. In guten Jahren produzieren die 50 Völker eine ganze Containerladung voller Honig.
Jürgen Knop, Bochumer Bio-Imker: „Wenn du pro Volk 40 kg Honig, als Stand-Imker, so im Durchschnitt rechnest, dann bist du bei zwei Tonnen Honig im Jahr.“
Zwei Tonnen Stiepeler Blüte, so heißt das fertige Produkt aus der Knopschen Produktion. Doch das ist die Bilanz der, wie gesagt, guten Jahre. Die liegen mittlerweile aber schon länger zurück.
Jürgen Knop, Bochumer Bio-Imker: „Die letzten drei Jahre brachten letztlich Missernten ein, also nur praktisch den halben Honigertrag, wie wir uns das eigentlich wünschen sollten, so wie in diesem Jahr, also das vierte Jahr in Folge, wo die Frühjahrsernte mehr oder weniger ausfällt.“
Während es in diesem Jahr der kalte Frühling war, der kaum Blüten und somit kaum Futter für die Bienen produzierte war es in den Jahren zuvor der Klimawandel, der auch das Leben der Bochumer Honigbienen beeinträchtigte.
Jürgen Knop, Bochumer Bio-Imker: „Das Problem sind die milden Winter, die wir durchlebt hatten und das wiederum hat Auswirkungen auf den Entwicklungszyklus der Varroamilbe. Die Varroamilbe verbreitet Krankheiten und daran sterben die Bienen. Das bedeutet, dass wir aufgrund dessen hier in Europa keine wildlebenden Honigbienen mehr haben. Die wurden allesamt parasitiert und so ein Volk ist spätestens in zwei Jahren wirklich tot.“
Umso wichtiger ist heute die Funktion des professionellen Imker. Knapp 600 gibt es in Deutschland und die erhalten uns die Bestäubungsmaschine Honigbiene.
Jürgen Knop, Bochumer Bio-Imker: „Wildlebende Insekten, die sterben aus, so dass der Anteil der Bestäubungsleistung durch Imker natürlich relativ größer wird.“
Mit jedem Glas Bochumer Honig unterstützt man also auch direkt die Bestäubung der Bochumer Pflanzenwelt. Dafür lässt sich Jürgen Knop dann auch gerne mal stechen, wobei das gar nicht so häufig vorkommt, denn der Bio-Imker weiß, was Bienen nicht mögen.
Jürgen Knop, Bochumer Bio-Imker: „Schnelle Bewegungen mögen die nicht, bestimmte Gerüche können Bienen aggressiv machen, wie z. B. Banane oder einige Parfums. Mobilfunktelefone senden entsprechende Strahlen aus, die Bienen nicht mögen.“
Also wenn man jemanden nicht mag, einfach mal mit Bananen und Handy in die Stiepeler Wiesen schicken. Und da gibt es dann auch noch, on top, ein paar hungrige Zecken, wie der Kameramann, der diese Aufnahmen gemacht hat, zu Hause feststellen konnte.