Botanischer Garten

Eigentlich gibt es in Bochum einen Ort, wo eine „botanische Weltreise“ möglich ist, wo eine Wüste voller stacheliger Kakteen wartet und zu jeder Jahreszeit farbige Blüten überraschen. Leider ist dieser Ort seit zwei Jahren wegen „sie wissen schon warum“ geschlossen und der Botanische Garten, von dem hier die Rede ist, ist zwar außen zugänglich, aber nicht in den Schauhäusern. Deshalb sind wir einmal mit der Kamera hineingegangen.


Der Botanische Garten der Ruhr-Universität Bochum

Der Botanische Garten der Ruhr-Universität BochumDie Natur ist ja bekanntermaßen voller Wunder, und manche von diesen sind grün und tragen den Namen „Pflanzen“. So sind zum Beispiel Diese Wüstenwasserspeicher, also Kakteen, schon Jahre und Jahrzehnte alt und strahlen eine unfassbare Würde und Weisheit aus.

Der Botanische Garten der Ruhr-Universität BochumWer sie betrachtet sollte Zeit mitbringen, die Ruhe findet man hier dann schon von alleine. Doch Kakteen sind nur ein Teil, aber nicht alles, was in den Schauhäusern des Botanischen Gartens zu finden ist.

Dr. Wolfgang Stuppy, Wissenschaftlicher Leiter Botanischer Garten Bochum Der Botanische Garten der Ruhr-Universität Bochum „In den Schauhäusern, öffentliche zugänglich, sind halt die Pflanzen, die wirklich zeigen wie zum Beispiel tropischer Regenwald aussieht oder eine Wüste / Halbwüste. Oder australische Pflanzen, südafrikanische Pflanzen. Da wollen wir den Besuchern zeigen, was halt typisch ist für die Länder und die Biotope.“

Der Botanische Garten der Ruhr-Universität BochumIm Botanischen Garten wird jedoch nicht nur ausgestellt sondern auch geforscht und gezüchtet, und das auf 13 Hektar, außen wie innen. Einer der größten botanischen Gärten in Deutschland, mit vielen Aufgaben und darunter einer ganz wichtigen.

Dr. Wolfgang Stuppy, Wissenschaftlicher Leiter Botanischer Garten Bochum Der Botanische Garten der Ruhr-Universität Bochum „So ein botanischer Garten ist auch immer eine lebende Gen-Bank. Da Artensterben ist ja mittlerweile Jedem bewusst, ist in aller Munde. Botanische Gärten sind also auch unheimlich wichtige Repositorien für Biodiversität. Wenn also eine Art in der Wildnis aussterben sollte, gibt es oft noch Backup in botanischen Gärten, womit man dann vielleicht wieder die Art zurückbringen kann in die Wildnis.“

Der Botanische Garten der Ruhr-Universität BochumEs ist also auch eine kleine Schatzkiste, die hier hinter viel Glas, und in teilweise tropischen Temperaturen zu finden ist. Der Begriff ‚Schatzkiste‘ ist ganz bewusst gewählt, denn viele von diesen Pflanzen, vor allem Kakteen, sind botanisch und auch materiell wertvoll.

Dr. Wolfgang Stuppy, Wissenschaftlicher Leiter Botanischer Garten Bochum Der Botanische Garten der Ruhr-Universität Bochum „Kakteen zum Beispiel, wie die Orchideen auch, sind ja sehr beliebte Sammlerpflanzen, und bestimmte Arten sind sehr selten, weil sie entweder nicht oft vorkommen oder ganz schwer zu bekommen sind. Oder auch weil sie extrem langsam wachsen, so dass ein Exemplar, das nach was aussieht mehrere Jahrzehnte alt ist.“

Der Botanische Garten der Ruhr-Universität BochumUnd wo die Schätze sind, sind die Diebe auch meistens nicht weit entfernt.

Dr. Wolfgang Stuppy, Wissenschaftlicher Leiter Botanischer Garten Bochum Der Botanische Garten der Ruhr-Universität Bochum „Wir hatten vor zwei Jahren einen Diebstahl, wo jemand gezielt in unser Wüstenhaus eingebrochen ist und so eine Säulenkaktee geköpft hat, so einen Säulenkaktus geköpft hat um das Stammstück mitzunehmen um zu bewurzeln und dann weiter zu kultivieren. Dann hat man halt gleich einen großen Kaktus, eine große Pflanze von einem Kaktus, der eben sehr, sehr alt ist.“

Der Botanische Garten der Ruhr-Universität BochumDie Täter wurden leider bis heute nicht gefunden, aber der Kaktus wächst wieder, wie so viele seiner Artgenossen so langsam vor sich hin.

Der Botanische Garten der Ruhr-Universität BochumDer Botanische Garten ist außen begehbar, aber in den Schauhäusern coronabedingt seit fast zwei Jahren geschlossen.

Dr. Wolfgang Stuppy, Wissenschaftlicher Leiter Botanischer Garten Bochum Der Botanische Garten der Ruhr-Universität Bochum „Wir sind ein Universitätsgarten, die Besucher dürfen zwar reinkommen, brauchen auch keinen Eintritt zu bezahlen, aber wir haben halt auch keine Möglichkeit Zugangskontrollen zu machen. Das wäre einfach zu teuer, dafür haben wir kein Personal.“

Der Botanische Garten der Ruhr-Universität BochumIm Frühjahr grünt und blüht es wieder im frei zugänglichen Außenbereich und ab dem Sommer, so die große Hoffnung, werden dann auch wieder die Schauhäuser geöffnet, nach zwei Jahren. Aber die Kakteen, das ist sicher, werden sich nicht groß verändert haben.


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