» Video-VersionSchlagwörter: Bochumer Symphoniker, Harald Schmidt, Steven Sloane, Musik, Kunst, Schauspielhaus, Audimax, Ruhr-Universität Bochum, RUB
Dauer: 4:24Drehort: QuerenburgSponsor: PIXELHAUS®» Filmübersicht
"Hochzeit des Figaro" mit den Bochumer Symphonikern und Harald Schmit
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 Das ewige Provisorium, das Audimax; Zentrum der Ruhruniversität und der klassischen Musik in Bochum. Seit Jahren finden hier Konzerte statt, und das immer mit der Betonung: Wenn wir irgendwann mal ein eigenes Konzerthaus haben, dann wird vieles anders und auch besser. Doch mittlerweile hat man sich ja an das Audimax gewöhnt; Man hat auch im Provisorium das Improvisieren gelernt. Die Bühne sieht aus wie eine große Schiefertafel, spartanisch knapp, die Linien und Zeichnungen, die Räume und Situationen andeuten.
Mittendrin Sopranistinnen und Tenöre, davor die Symphoniker, an der Seite der Erzähler: Harald Schmidt. Er führt durch die Irrungen, Wirrungen des Figaros. Entlang der mittlerweile schon berühmten Kreidestriche, die Räume und Orte darstellen. Und muss das Bühnenbild geändert werden, wird wie bei der Schultafel die Kreide einfach weggewischt.
Harald Schmidt, TV-Moderator:
"Das ist die Notwendigkeit. Wir haben ja hier in Bochum, im Audimax, keine andere Möglichkeit. Wir haben ja keine Drehbühne, keine Hebebühne, keine Hinterbühne, nichts, sondern wir- Die Konzeption, ist davon ausgegangen was wir hier zu Verfügung haben. Nämlich das Audimax, mit einer eingebauten Schräge und Licht. Mehr ist es nicht."
Dazu kommt noch der Zeitdruck. Nur ein paar Wochen standen den Symphonikern zur Verfügung. So wurde es auch überall hinterlegt und erzählt, das klang dann schon wie eine vorauseilende Entschuldigung, wenn man was nicht so klappen sollte.
Steven Sloane, Generalmusikdirektor Bochumer Symphoniker:
"Oh ne, das ist gar keine Begründung sich zu entschuldigen. Einfach- wir sind ein Orchester, wir haben keine Infrastruktur wie ein normales Opernhaus und deswegen müssen wir vieles Improvisieren und in der tat haben wir auch kein Konzerthaus, keine Spielstätte, in der wir auch länger proben können. Deswegen ist das Audimax für uns die Möglichkeit, so ein Stück zu machen und wir tun unser bestes."
Das Audimax; Fluch und Gnade zugleich. Wenn es dieses Gebäude nicht geben würde, hätten die Symphoniker überhaupt kein Domizil, aber eine große Liebesbeziehung, wird es wohl nicht mehr. Stichwort Liebe: Wir sehen hier die Gräfin Almaviva, einer der Hauptpersonen in der Hochzeit des Figaro, ein Tag in Leben des Figaro, der seine große Liebe heiraten will. Bis dahin gibt es aber viele Komplikationen zu überwinden. Wie gut das da ein erfahrener Erzähler durch das Stück leitet. Harald Schmidt unterbricht, kommentiert und führt durch Leidenschaften und Intrigen. Gut, denn das Stück ist ja auch auf Italienisch, bräuchte man ihn da auch für eine deutsche Version?
Harald Schmidt, TV-Moderator:
"Ich glaube schon, denn es ist auf Deutsch meistens genau so schwer zu verstehen wie auf Italienisch. Die meisten hören ja auch nicht zu, weil sie sich in die Musik reinfallen lassen und man bräuchte auf jeden Fall einen Erzähler, denn was sollte ich sonst machen."
In die Musik reinfallen lassen; Steven Sloane, wie gewohnt, am Dirigentenpult. Mit ihm plant Schmidt noch drei weitere Projekte. Schmidt der Dauergast, der Artist in Residence, in Bochum.
Harald Schmidt, TV-Moderator:
"Ich spiele sehr gerne in Bochum weil ich, erstens gefällt mir die Atmosphäre in Bochum und ich finde Bochum hat ein sehr gutes Publikum. Also man merkt, dass das Publikum über Jahrzehnte hin wirklich Trainiert wurde, könnte man fast ein bisschen sagen, erzogen wurde und das Publikum hat ein sehr gutes Gespür, für Qualität. Das war schon im Schauspielhaus so."
Und dann gibt es ja noch seine Aussage, dass er mittlerweile süchtig nach den orangenen Sitzen hier ist. Braucht er da überhaupt noch ein neues Konzerthaus?
Harald Schmidt, TV-Moderator:
"Doch natürlich aber ich hoffe dass es orangene Sitze hat."
Steven Sloane die Symphoniker würden es auch mit orangenen Sitzen nehmen, aber das ist wieder eine andere Geschichte. Jetzt wird erst mal wieder im Audimax gespielt, bis auf weiteres.
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