Flohzirkus

Der Zirkus ist in der Stadt. Doch kein gewöhnlicher. Der weltkleinste Zirkus gastiert zur Zeit in der großen historischen Industriekathedrale, der Jahrhunderthalle in Bochum. Auf dem siebten historischen Jahrmarkt ziehen internationale Flohdamen alle Blicke auf sich, denn die Blutsaugerinnen können Fiaker ziehen, Karussells drehen oder wundervolle Tore schießen. Und wie man einen ganzen Flohzirkus bändigt, erzählt uns der Flohzirkusdirektor. Eine spannende Attraktion aus einer anderen Zeit. Aber schauen Sie selbst!


Flohzirkus des historischen Jahrmarkts in der Jahrhunderthalle Bochum

Flohzirkus des historischen Jahrmarkts in der Jahrhunderthalle Bochum

Florian Kalb, Flohzirkusdompteur:
„Hallo und herzlich willkommen hier bei mir, im kleinsten Zirkus der Welt, dem Flohzirkus!“

Kind:
„Wirklich? Der kleinste Zirkus der Welt?“

Florian Kalb, Flohzirkusdompteur:
„Ja, oder kennst du einen anderen Zirkus, der noch kleiner ist? Dann zeige ich euch jetzt mal meinen August; Der stärkste Floh der Welt, hier vorne hängt er dran. Dieser Floh macht jetzt das Menschenunmögliche, das haben Sie noch nie gesehen, das werden Sie auch nur bei mir zu sehen bekommen: Ich setze den August jetzt auf ein Podest und der August fängt an, zu ziehen.
August! Hophophop! Lauf! Der August zieht hier ein Gewicht von 24 Gramm, da er selber nur 0,2 Milligramm wiegt, bewegt er hier das Einzwanzigtausendfache seines eigenen Körpergewichts.“

Flohzirkus des historischen Jahrmarkts in der Jahrhunderthalle Bochum Robert Birk, Flohzirkusdirektor:
„Normalerweise immer erst vom April an, weil vorher die Outdoor-Plätze zu kalt sind und ich in dem Flohzirkus immer sehr viel Wärme brauch. Das Publikum weiß auch, wenn’s zu mir kommt, es ist immer warm, weil die Flöhe natürlich erst bei bestimmten Temperaturen arbeiten und darum kann ich vor April in der Regel nicht anfangen.“

Florian Kalb, Flohzirkusdompteur: „Das ist unser Aladin im Diamantenexpress, aus Berlin die Angela mit der Deutschlandfahne (jetzt will die auch mal richtig schnell fahren) und unser Rudi aus Wien mit seinem Flohtaxi. Der Floh zieht hier ungefähr vier Gramm Gewicht; Würde der Mensch das Gleiche machen wollen wie dieser eine Floh, müsste der Mensch einen vollgeladenen LKW ziehen können“

Flohzirkus des historischen Jahrmarkts in der Jahrhunderthalle Bochum Robert Birk, Flohzirkusdirektor: „Die Flöhe, die bekomme ich von uns zuhause, in Landshut, da haben wir im Bahnhof einen Bekannten und der wiederum hat junge Katzen, oder zwei mal im Jahr gibt’s junge Katzen, und von denen hol ich die Flöhe runter, einfach mit einem Flohkamm rausbürsten, und die tu ich dann in ein Glas rein, mit Hundehaaren, und je nach Bedarf hol ich mir die dann wieder raus.
Ja, das Festbinden muss man sich vorstellen, wie wenn man Nadel und Faden zusammenbringt; Jede Hausfrau könnte eigentlich Flöhe anbinden, wie sie Knöpfe annähen kann, es ist nichts anderes. Ich nehme einen Floh zwischen die Finger, man muss wissen, dass man einen Floh nicht zwischen den Fingern zerdrücken kann, und dann stecke ich den Kopf in eine kleine Schlinge, die ich vorgefertigt habe. Die Sisyphus-Arbeit ist eigentlich, mit der Pinzette das Drähtchen zu schließen.“

Florian Kalb, Flohzirkusdompteur „Das ist jetzt unser Fridolin, der bekommt jetzt eine Scheibe, die ist ca. 50 mal so schwer wie der Floh, die kann er festhalten und könnte sie auch drehen, aber damit er sie dreht, muss man ganz lieb sagen: Fridolin, bitte, bitte dreh die Scheibe. Sagt’s mal…“

Kinder: „Fridolin, bitte, bitte dreh die Scheibe…“

Florian Kalb: „Was Sie jetzt alles hier bei mir sehen, sind alles Katzenflöhe, die hab ich eigenhändig von der Katze gefangen.“

Kind: „Die kommen nicht in meine Haare?“

Flohzirkus des historischen Jahrmarkts in der Jahrhunderthalle Bochum Florian Kalb, Flohzirkusdompteur
„Nein, der Floh geht nicht an stark behaarte menschliche Körperstellen; Falls jetzt einer raus geht und macht dann so [kratzt sich am Kopf], hat er Läuse. Wenn, dann müsste er so machen [Kratzt seinen Oberarm].
Der Katzenfloh kann so ca. 12 Monate alt werden, bei mir im Zirkus arbeitet er davon 3 Monate. So ein Floh braucht auch drei Mahlzeiten am Tag. Um so einen Floh zu füttern, muss man ihm Blut geben. Das geht nur auf eine Art und Weise: Ich muss mir die alle auf den Arm setzen, dann lass ich mich beißen und aussaugen. Achtzig Flöhe brauchen im Schnitt einen Tropfen Blut!“


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