Geisterstadt

Was ist los in der Stadt und wie geht es denjenigen, die Geschäfte, Cafes oder Kneipen besitzen und betreiben? Die Bochumschau hat sich einmal in Bochums City umgesehen und ist auf eine sehr verhaltene Stimmung gestoßen.


Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer Geisterstadt

Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer GeisterstadtDer Löwe an der Königsallee hat schon viel erlebt, sowohl Krisen als auch Verkleidungen, doch ein Mundschutz ist auch für ihn neu. Am Jobsiade-Brunnen ein ähnliches Bild aus der Zeit, als man noch einen Mundschutz übrig hatte. Mittlerweile gehört es zum vertrauten Stadtbild, Bochum zeigt sich bedeckt, und Bochum zeigt sich geschlossen.

Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer GeisterstadtEs ist kein Sonntag, sondern ein normaler Wochentag. Es ist kein Sturm und Regen, sondern ein sonniger Frühlingstag, und es ist tote Hose, ein anderer Begriff für die Corona-Krise. Gott sei Dank schreiben die Kollegen vom Ordnungsamt noch ihre Knöllchen, ein Hauch von Normalität.

Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer GeisterstadtUnd mittendrin, zwischen Ge- und Verschlossenem, noch ein offener Laden, Lebensmittel halt, flüssige. Aber ein offener Laden macht noch lange keinen Optimisten.

Tobias Arndt, Inhaber „Vinery“: Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer Geisterstadt„Es ist für alle eine extrem schwierige Situation. Der eine oder andere ist natürlich im Onlinehandel ganz gut aufgestellt, so dass man da vielleicht ein bisschen was auffangen kann. Allerdings natürlich ist das immer so ein Tropfen auf den heißen Stein und alle sind natürlich sehr besorgt, wie es jetzt letztendlich weitergeht.“

Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer GeisterstadtFür Groß und Klein, und auch für die Traditionshäuser am Platz, es trifft halt alle. Und alle hoffen auf Treue und Solidarität, und irgendwann auch wieder auf volle Schaufenster. Wobei manche Ware sich dann wohl nicht mehr verkaufen lässt. Derzeit ist Leere und Stillstand, und Sicherheitsabstand, nur ganz zwischendurch ein wenig Nähe.

Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer GeisterstadtGefühle sind derzeit so eine Sache, denn wie fühlt man sich, wenn man Verantwortung und laufende Kosten, aber keine Einnahmen hat?

Karl Amshof, Geschäftsführung „Balance“: Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer Geisterstadt„Ich bin Bluthochdruck-Patient und ich bin sehr aufgeregt, hab auch schon ein bisschen was abgenommen, weil irgendwie geht das auch stark auf die Psyche, die Verantwortung, für sich, für die Familie, für die Mitarbeiter, und die Ungewissheit, was wann wie weitergeht und wie wann diese Dinge übersteht. Das zerrt an der Substanz muss ich ehrlich sagen, mit Alpträumen usw., kennen vielleicht viele Menschen gerade zu dieser Zeit.“

Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer GeisterstadtSelbst am Rathaus tote Hose, Bochum eine Geisterstadt. Aber das Leben muss ja weitergehen, vor allem für die Leute, die kein Homeoffice machen können. Anpassung an neue Lebens- und Arbeitsbedingungen.

Lolzim Nebihi, Bochumer Taxifahrer: Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer Geisterstadt„Wenn Sie möchten können Sie auch gucken, wir haben eine Scheiben gebaut in der Mitte. Vorne darf keine sitzen, wir haben eine Scheiben zwischen die Sitze gemacht und dann ist das perfekt. Die Leute kommen rein und sind alle so zufrieden, sage ich mal, sie sagen ‚super‘ und so. Abstand, keinen Kontakt mit den Fahrgästen, so ist es perfekt, so ist es gut.“

Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer GeisterstadtJetzt können wir endlich mal mitreden, wenn die Älteren von der Nachkriegszeit oder auch der DDR erzählen. Damals, 2020, als frische Ware im Drogeriemarkt angeliefert wurde.

Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer GeisterstadtSolche Schlangen gab es sonst immer vor den Kneipen im einst so stolzen Bermudadreieck. Stühle eingeklappt statt Stühle raus, auch hier schwere Zeiten, da freut man sich über staatliche und anderer Unterstützungen.

Dirk „Brösel“ Steinbrecher, Mitgesellschafter Mandragora: Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer Geisterstadt„Ja, dann geht‘s um die Soforthilfe, die auch gut geklappt hat. Freitags eingeloggt, sonntags kam der Bescheid, ist alles prima. Lieferanten sind auch zugänglich, die Stadtwerke haben z. B. Die Abschlagszahlungen für den Strom erniedrigt, was dann hinterher zwar verrechnet wird aber erst mal momentane Belastungen sind. Ja, Kneipen sind leer, aber es ist viel zu tun!““

Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer GeisterstadtBald sind die Kneipen auch wieder voll, aber wann ist bald?
Bis dahin gilt:

Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer Geisterstadt„Tschüss! Bleiben Sie gesund! Bis zu anderen Zeiten!“


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