» Video-VersionSchlagwörter: Corona, COVID-19, Virus, Einzelhandel, Kneipe, Bermudadreieck, Tobias Arndt, Karl Amshof, Lolzim Nebihi, Dirk Steinbrecher
Dauer: 3:57Drehort: MitteSponsor: Fliegender Kameramann» Filmübersicht
Die Bochumer City gleicht in Zeiten von Corona einer Geisterstadt
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Es ist kein Sonntag, sondern ein normaler Wochentag. Es ist kein Sturm und Regen, sondern ein sonniger Frühlingstag, und es ist tote Hose, ein anderer Begriff für die Corona-Krise. Gott sei Dank schreiben die Kollegen vom Ordnungsamt noch ihre Knöllchen, ein Hauch von Normalität.
Und mittendrin, zwischen Ge- und Verschlossenem, noch ein offener Laden, Lebensmittel halt, flüssige. Aber ein offener Laden macht noch lange keinen Optimisten.
Tobias Arndt, Inhaber „Vinery“: „Es ist für alle eine extrem schwierige Situation. Der eine oder andere ist natürlich im Onlinehandel ganz gut aufgestellt, so dass man da vielleicht ein bisschen was auffangen kann. Allerdings natürlich ist das immer so ein Tropfen auf den heißen Stein und alle sind natürlich sehr besorgt, wie es jetzt letztendlich weitergeht.“
Für Groß und Klein, und auch für die Traditionshäuser am Platz, es trifft halt alle. Und alle hoffen auf Treue und Solidarität, und irgendwann auch wieder auf volle Schaufenster. Wobei manche Ware sich dann wohl nicht mehr verkaufen lässt. Derzeit ist Leere und Stillstand, und Sicherheitsabstand, nur ganz zwischendurch ein wenig Nähe.
Gefühle sind derzeit so eine Sache, denn wie fühlt man sich, wenn man Verantwortung und laufende Kosten, aber keine Einnahmen hat?
Karl Amshof, Geschäftsführung „Balance“: „Ich bin Bluthochdruck-Patient und ich bin sehr aufgeregt, hab auch schon ein bisschen was abgenommen, weil irgendwie geht das auch stark auf die Psyche, die Verantwortung, für sich, für die Familie, für die Mitarbeiter, und die Ungewissheit, was wann wie weitergeht und wie wann diese Dinge übersteht. Das zerrt an der Substanz muss ich ehrlich sagen, mit Alpträumen usw., kennen vielleicht viele Menschen gerade zu dieser Zeit.“
Selbst am Rathaus tote Hose, Bochum eine Geisterstadt. Aber das Leben muss ja weitergehen, vor allem für die Leute, die kein Homeoffice machen können. Anpassung an neue Lebens- und Arbeitsbedingungen.
Lolzim Nebihi, Bochumer Taxifahrer: „Wenn Sie möchten können Sie auch gucken, wir haben eine Scheiben gebaut in der Mitte. Vorne darf keine sitzen, wir haben eine Scheiben zwischen die Sitze gemacht und dann ist das perfekt. Die Leute kommen rein und sind alle so zufrieden, sage ich mal, sie sagen ‚super‘ und so. Abstand, keinen Kontakt mit den Fahrgästen, so ist es perfekt, so ist es gut.“
Jetzt können wir endlich mal mitreden, wenn die Älteren von der Nachkriegszeit oder auch der DDR erzählen. Damals, 2020, als frische Ware im Drogeriemarkt angeliefert wurde.
Solche Schlangen gab es sonst immer vor den Kneipen im einst so stolzen Bermudadreieck. Stühle eingeklappt statt Stühle raus, auch hier schwere Zeiten, da freut man sich über staatliche und anderer Unterstützungen.
Dirk „Brösel“ Steinbrecher, Mitgesellschafter Mandragora: „Ja, dann geht‘s um die Soforthilfe, die auch gut geklappt hat. Freitags eingeloggt, sonntags kam der Bescheid, ist alles prima. Lieferanten sind auch zugänglich, die Stadtwerke haben z. B. Die Abschlagszahlungen für den Strom erniedrigt, was dann hinterher zwar verrechnet wird aber erst mal momentane Belastungen sind. Ja, Kneipen sind leer, aber es ist viel zu tun!““
Bald sind die Kneipen auch wieder voll, aber wann ist bald?
Bis dahin gilt:
Links zum Artikel:
- Weinhandlung Vinery (offizielle Website)
- Fahrradladen Balance (offizielle Website)
- Mandragora (offizielle Website)
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