» Video-VersionSchlagwörter: Henry Wahlig, Nervenkrankheit, HSP, Sebastian Schindzielorz, VfL Bochum, Ruhrstadion
Dauer: 4:12Drehort: GrummeSponsor: Fliegender Kameramann» Filmübersicht
Dr. Henry Wahlig (HSP-Betroffener) läuft 18,48 km um das Bochumer Ruhrstadion
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Es gibt wohl nur wenige Situationen, wo de Lebensweisheit ‘Der Weg ist das Ziel’ so gut passt wie bei diesem jungen Mann hier. Sein Name Henry Wahlig, Dr. Henry Wahlig, sein Wohnort ist der Stadionring in Bochum. Das ist nicht unwichtig für die nachfolgende Geschichte, denn der 40 jährige hat eine ganz besondere Challange gestartet, und die hat etwas mit Laufen zu tun. Etwas, was Henry Wahlig früher einmal gut konnte und heute, wegen einer Nervenerkrankung, leider nicht mehr so gut.
Henry Wahlig, leidet an der Nervenkrankheit HSP:
„Die Erkrankung heißt HSP, eine seltene Erkrankung, heißt Hereditäre spastische Paraplegie, muss man sich nicht merken, haben auch nur so 3.000 bis 4.000 Leute in Deutschland. Die zentrale Nervenbahn im Rückenmark leitet den Befehl immer schlechter über wie man gehen muss, dass heißt vom Kopf kommt es in den Beinen immer langsamer an.“
Auch Henry Wahlig kämpft gegen sein persönliches Leid an und für die Erforschung seiner Krankheit. Dafür hat sein Vater vor vielen Jahren sogar eine eigene Stiftung gegründet. Und so sieht es dann aus, wenn er Konzentration und Kraft bündelt und selbst ein paar Schritte läuft.
Henry Wahlig, leidet an der Nervenkrankheit HSP:
„Es ging darum meine kleine Tochter, die ein Jahr alt ist, zum Schlafen zu bringen. Am Anfang bin ich immer viel gefahren, mit dem Auto, und irgendwann, weil man eh nichts zu tun hatte und auch für sich alleine sein wollte, ‘Ach komm, jetzt gehst du man ein Stück, zum Stadion wirst du es ja wohl schaffen’. Dann habe ich gemerkt, wenn ich mir die Zeit nehme komme ich weiter und ich komme viel weiter. Ich bin natürlich sau langsam, aber das war mir egal und dann bin ich doch Sportler, dann wurde so ein kleiner Wettstreit für mich daraus. Einmal ums Stadion rum, dann habe ich es sogar zweimal geschafft, und hier andere Wege rund ums Stadion. Und ja, dann kam der Gedanke auch wieder was für die Stiftung zu tun um auch wieder an die Öffentlichkeit zu kommen, dass wir daraus eine Challange machen und ich sage, dass ich in den nächsten 14 Tagen mindestens 18,48 km, das ist ungefähr der Weg von mir zu Hause einmal ums Stadion und wieder zurück, das sind 1,1 km und kann man so hochrechnen. Also wenn ich das 14 Tage jeden Tag schaffe, vielleicht den ein oder anderen Tag ein bisschen mehr, dann habe ich diese Challange geschafft, hoffentlich.“
Das ist also die Aktion, täglich von zu Hause einmal um das Stadion seines Herzensvereins und wieder zurück, und wer möchte kann diese Aktion dann mit einer Spende belohnen. Für seine Challange hält sich Henry Wahlig auch auf besondere Weise fit. Zweimal in der Woche geht es zu RuhrSportReha ins Josefs-Krankenhaus. Dort wird der Bochumer gedehnt und geknetet, was anscheinend nicht allzu viel Spaß macht, wie diese Bilder belegen.
Henry Wahlig, leidet an der Nervenkrankheit HSP:
„Es ist einfach die Aufrechterhalt-, möglichst lange Aufrechterhaltung der Grundfunktion der Muskulatur sag ich es mal. Wenn ich nur im Rolli sitze verkürzt das alles sehr stark und hier, durch starke Hilfe von Stefan meinem Physiotherapeuten und meiner eigenen Leistung ziehen wir die Muskeln sehr lang, so dass sie dadurch dann aktiv noch selbst etwas machen können.“
Unterstützung erhält Henry Wahlig auch vom VfL Bochum. Sportvorstand Sebastian Schindzielorz war einer der ersten, der ein paar Meter mitgelaufen ist. Man kennt und schätzt sich, denn Henry Wahlig hat vor seiner heutigen Tätigkeit im deutschen Fußballmuseum auch einmal für die Presseabteilung des VfL gearbeitet.
Sebastian Schindzielorz, Sport-Vorstand VfL Bochum:
„Absolut bemerkenswert, wie Henry mit der Situation, der persönlichen Situation umgeht. Er lässt sich nicht unterkriegen und ich glaube, genau so muss man den Problemen im Leben begegnen. Auch wir als Club haben gewisse Dinge, denen wir uns stellen müssen, das tun wir gerne, geben niemals auf und wir werden es beobachten und finden es wirklich top und bemerkenswert, wie er die Situation angeht.“
Und wenn das Wetter so bleibt, dann freut er sich in den nächsten Tagen auch über ein dargereichtes Gläschen Wasser. Aber natürlich in erster Linie über Spenden für seine Stiftung.
Henry Wahlig, leidet an der Nervenkrankheit HSP:
„Für mich ist das schon eine krasse Herausforderung, eine krasse Anstrengung. Und natürlich, dass Schönste ist für uns, wenn Geld gespendet wird über unsere Homepage, über www.hsp-info.de, mit dem wir dann letztlich Projekte fördern können. Es geht zu 100% in Forschungsprojekte, mit denen wir diese Erkrankung eines Tages hoffentlich heilbar machen können.“
Wenn man weiß, wie viel Kraft jeder einzelne dieser Schritte hier kostet, dann gibt es nur eines: Allergrößten Respekt, lieber Henry Wahlig!
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