Oli Hilbring

"Sammeln sie Punkte, Herr Magath?" Dieser Satz einer Supermarkt-Kassiererin an den damaligen Schalke-Trainer gerichtet, machte den Bochumer Cartoonisten Oli Hilbring in ganz Deutschland bekannt. Oli Hilbring, das ist der Erfinder der lustigen Männchen mit den großen Nasen. Und wenn sie den nachfolgenden Film sehen, werden sie sagen: die kenne ich doch. Und vielleicht auch noch den Satz von Felix Magath wiederholen. Der antwortete nämlich damals an der Kasse: "Sehr witzig!"


Oli Hilbring, Bochumer Cartoonist

Oli HilbringIm stillen Kämmerlein unter dem Dach sitzt im kreativen Chaos der Zeichner und wartet auf die Eingebung. Da plötzlich zuckt es, zuerst in den Augen, den Mundwinkeln und dann bis hinunter bis in die Nervenenden in den Fingern. Los geht es. Oli Hilbring hat eine Idee. Und spätestens jetzt sagt jeder, die kenne ich doch, die Männchen und also auch Oli Hilbring, Bochumer Cartoonist Herr und Meister der Nasenmännchen. Hier eine kleine Auswahl von seinen Cartoons: ein Bild, ein Witz, ein Lacher.

Oli HilbringOli Hilbring, Cartoonist: "Also ich habe angefangen mit, ich glaube der hieß Herbert Leichtfuß, mit meinem Cousin bei der Oma habe ich gezeichnet und eine Figur entwickelt. Ich glaube, dass sich so eine Grundfigur irgendwann schon relativ früh manifestiert und dann entwickelt man die halt weiter. Irgendwann hat die Figur eine komische Anatomie - bei mir ist es so - große Nasen und aus den Nasen kommen direkt die Zähne, was richtig scheiße aussehen würde, wenn man so rum läuft."

Was nun als Leidenschaft in der Kindheit begann, wurde nach mehrjähriger Pause irgendwann wiederbelebt und verfeinert. Die Kunst des Cartoons ist nicht nur das Zeichnerische, sondern auch die Umwandlung eines Witzes in ein Bild. Dafür braucht man Talent, Geschick und einen feinen Humor.

Oli Hilbring, Cartoonist: "Ich glaube, dass die Grundlage natürlich der Potthumor ist. Also, wenn man sich hier bewegt, im Ruhrgebiet und dann erkennt man doch hier und da Charakterzüge von den Leuten hier im Ruhrgebiet wieder. Das ist jetzt nicht Potthumor, also die reden nicht „datt“ und „watt“ und so „Tegtmeier-mäßig“. Das hatte ich mal überlegt, ob ich das machen will, aber ich habe einfach das Gefühl, das meine Cartoons von nationaler Bedeutung sind und da wäre dieses Regionale vielleicht irgendwie nicht richtig."

Oli HilbringMit der Grundlage Potthumor wurde er auch zuerst im Pott bekannt. Ein wichtiger Schritt war da sein Fußballinteresse und dort gab es dann, den einen, den zentralen Cartoon, der in plötzlich dann landesweit bekannt machte. Der damalige, zu dem Zeitpunkt erfolglose Schalketrainer Felix Magath an der Supermarkt Kasse.

Oli Hilbring, Cartoonist: "Letztendlich ist er halt im Reviersport erschienen am Montag halt hier im Pott. Und dann auf meiner Website und bei Facebook und dann hat er sich rasant über die Republik irgendwie verteilt und ist in vielen E-Mail-Fächern gelandet."

Danach häuften sich die Aufträge und auch das Interesse. Oli Hilbring, der auch noch für eine Werbeagentur tätig ist, hatte plötzlich die Möglichkeit, ein eigenes Buch zu füllen. Sein „Fiesbook: Was machst du gerade?!“ Mit solchen und anderen Witzen erarbeitete sich Hilbring auch die Anerkennung in den Fachkreisen.

Oli HilbringOli Hilbring, Cartoonist: "Es gibt zum Beispiel ein Sammelband, „Beste Bilder“ heißt der, der kommt jedes Jahr und da sind im Grunde die besten Cartoonnisten Deutschlands versammelt. „Beste Bilder 2011“ dann bin ich auch dabei. Solche Dinge sind schön und da freut man sich drüber."

Wo kommen die Witze nun alle her? Man muss sie suchen. Zum Beispiel an diesem Ort, wo Oli Hilbring Wirtschaftsgeschichte studiert hat. Vieles schnappt man an der Theke auf, oder irgendwo in Bochum. Lokaltermin an einem Wahrzeichen. Und hier endet der Film über Oli Hilbring, wenn der Zeichner in seinem eigenen Cartoon verschwindet.

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