» Video-VersionSchlagwörter: Public Viewing, Geiserspiele, Fußball, VfL Bochum, Kneipe, Stadion-Eck, Ritterburg, Corona, Covid-19, Bernd Paßmann, Sven Kraus, Martin Hartmann
Dauer: 3:06Drehort: GrummeSponsor: Fliegender Kameramann» Filmübersicht
Bochumer Kneipen leiden auch bei Geisterspielen unter Hygieneauflagen der Corona-Krise
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Es ist Spieltag, das merkt man daran, dass nette Leute vom Sicherheitspersonal einem die Tür vor der Nase zuschlagen und hinter dem Sichtschutz patrouillieren. Und es gibt noch einen Grund der immer zählt, wenn das Flutlicht angeht.
Rein ins Stadion-Eck, wenigstens das geht wieder. Ein Blick durch die natürlich blaue Tür zeigt, im Stadion-Eck sind die Athleten mit verstärkter Abwehrhaltung aufgelaufen. Safety first, auch beim Pilsken. Hier sitzen die Jungs, die sonst hinter der blauen Wand zu finden wären.
Bernd Passmann, VfL Bochum Fan: „Ich bin gerade zu Fuß hier hin gekommen. Man guckt rüber, nichts los, keine Stimmung. Es ist schon ein bisschen traurig, wehmütig, aber egal, es wird wieder aufwärts gehen.“
Alle freuen sich wenigstens ein bisschen, außer natürlich den Kneipenwirten. Das, was jetzt am Spieltag eingenommen wird, ist kein Vergleich zu den früheren Zeiten.
Sven Kraus, Wirt im ‚Stadion-Eck‘: „So‘n Heimspiel kann man gar nicht vergleichen. Die Gastronomen hier inna Umgebung vom Stadion, die wissen, dass sie davon leben können, und das, was hier gerade abgeht, davon können wir nicht leben, das ist natürlich keine Atmosphäre. Ansonsten haben wir so zwei Stunden vor dem Spiel immer Rushhour und nach dem Spiel auch noch, aber das, was jetzt gerade hier zur Zeit ist ist nicht schön, definitiv nicht!“
Die Halbzeit-Kippe auf Abstand, alles genau 1,50 Meter, vorbildlich. Weiter geht es die Castroper Straße entlang, immer näher hin zum Tempel. Die letzte Tankstelle vor dem Stadion ist die Ritterburg.
An solchen Tagen normalerweise rappelvoll, jetzt überschaubar, ohne Thekenbetrieb und reduzierter Kundschaft. Um die Stimmung etwas aufzulockern schießt der VfL das 1:0 gegen Holstein Kiel.
Na bitte, alle zufrieden, bis auf den Wirt. Das gleiche Schicksal wie im Stadion-Eck, was hätte man an einem solchen Tag bei dieser Stimmung sonst alles einnehmen können?
Martin Hartmann, Wirt in der ‚Ritterburg‘: „Ja innen ist es natürlich, sage ich mal, nur ein Tropfen auf dem heißen Stein von dem, was sonst passiert. Gerade hier, wo wir sonst 1.000 – 1.500 Leute teilweise im Biergarten haben, an solchen Tagen wie heute, dann ist es natürlich was ganz anderes. Es ist natürlich ein Überlebenskampf!“
Auch hier nochmal ein Blick in Hinterzimmer, wo die Stühle im großen Saal nicht dicht gedrängt sondern auf Abstand stehen. Gott sei Dank schießt der VfL dann gerade das 2:0. Allgemeine Heiterkeit am Geisterspieltag. Zwei Tore und am Ende drei Punkte, nur Gewinner hier, außer natürlich den Kneipenwirten.
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