» Video-VersionSchlagwörter: Schauspielhaus Bochum, Flüchtlinge
Dauer: 1:30:17Drehort: EhrenfeldSponsor: Fliegender Kameramann» Filmübersicht
Flüchtlingshilfe in Bochum - Refugees Welcome. Fragen und Antworten.
1 2 3 4 5 6Moderator: „Ja ich freue mich wirklich sehr, dass Sie so zahlreich erschienen sind, Sie merken das, wir haben fast gar nicht damit gerechnet. Da wird man sich doch fragen „Sind die eigentlich blöd? Zu dem Thema bei der aktuellen Thematik ist doch klar, dass viele Leute kommen.“ Auf der anderen Seite gibt es natürlich viele Veranstaltungen gerade zu dem Thema, deswegen noch mal wirklich sehr schön, dass Sie so zahlreich da sind. Ja es ist heute Abend eine Infoveranstaltung zum Thema Refugees Welcome. Wie und wo kann ich helfen? Also im Grunde ganz simpel. Wir haben hier Vertreter verschiedener Organisationen, die in Bochum oder auch in Dortmund aktiv sind in der Flüchtlingshilfe. Wir haben auch die Koordinatorin der ehrenamtlichen Stadt eingeladen. Ich würde vorschlagen ich stelle jetzt einfach der Reihe nach mal alle vor und würde dann die Referenten bitten in einigen Sätzen ihre Organisation, die momentane Arbeit, die momentane Situation in Bochum beziehungsweise in Dortmund zu beschreiben. Und Frau Meyer Sie vielleicht als letzte, weil Sie ja sozusagen über den Geschehnissen ruhen als Koordinatorin der Stadt und diesen ganzen verschiedenen Netzwerken zusammen.. Gut dann fang’ ich mal ganz außen an, wir haben hier Eike Leidgens, Psychologe bei der medizinischen Flüchtlingshilfe Bochum. Sie können übrigens ruhig klatschen zur Begrüßung. Wenn mich nicht alle täuscht, sitzt daneben Jörg Küper, Mitbegründer des Netzwerks Wohlfahrtstraße. Nadine Meyer Koordinatorin Ehrenamt für die Stadt Bochum. Dann haben wir Michael Klüter, ebenfalls ein Mitbegründer des Netzwerks Wohlfahrtstraße. Und zu guter Letzt zu meiner Linken Sebastian 23, Poetry-Slammer und Initiator des Train of Hope in Dortmund. Ich würde einfach mal mit der medizinischen Flüchtlingshilfe einsteigen, nicht weil Sie ganz rechts außen sitzen, sondern.. also auf der Bühne.. von mir aus gesehen links außen. Sondern weil die medizinische Flüchtlingshilfe ja wirklich auch ganz aktiv und direkt an den sagen wir mal zum Teil auch unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen dran ist und da momentan auch eine Spendenaktion, dazu können Sie ja später noch was sagen, also steigen wir mit der medizinischen Flüchtlingshilfe mal ein.“
Eike Leidgens, Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e. V.: „Okay, bremst mich wenn ich zu ausufernd werde. Medizinische Flüchtlingshilfe in Bochum für die, die es noch nicht kennen, ist ein bisschen missverständlicher Name, weil medizinische Flüchtlingshilfe ist eigentlich nur das woraus es ursprünglich entstanden ist. Das ist eine medizinische Vermittlungs-Sprechstunde hauptsächlich für Menschen ohne Papiere. Das ist inzwischen nur noch ein Teil von unserem Angebot, das findet hauptsächlich durch ehrenamtliche Mitarbeiter statt. Viele Medizinstudenten zum Beispiel die im Bahnhof Langendreer diese Vermittlungs-Sprechstunde anbieten wo Menschen ohne Papiere hingehen können, die sonst keinen Zugang zum Gesundheitssystem haben und dann diese Menschen anonym an Ärzte und teilweise Krankenhäuser weiterleiten, die sich bereit erklärt haben anonym sozusagen und auf eigene Kosten diese Menschen zu behandeln. Wie gesagt mittlerweile nur noch ein Teilbereich von dem was wir im Moment tun. Der Rest sitzt hauptsächlich bei uns in Bochum in der Innenstadt am Dr.-Ruer-Platz und da mein Arbeitsbereich im Therapiezentrum für Überlebende von Folter und Krieg. Wir bieten mit mehreren Therapeuten die bei uns beschäftigt sind psychologische Beratungen, psychologische Begleitungen, Weitervermittlungen, Therapien, Kriseninterventionen, schreiben von Stellungnahmen, Gutachten und so weiter für Flüchtlinge an, Die Stellungnahmen für das Asylverfahren, für Gerichtsverfahren und so weiter um den psychologischen Bedarf, den Therapie-Bedarf zu decken. Wir arbeiten stark vernetzt mit einem weiteren Bereich von uns zusammen, das ist Sozialberatung oder Psychosoziale Beratung, die es bei uns gibt. Wo wir Sozialarbeiter haben, sowohl speziell für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge, als auch für Erwachsene und andere Flüchtlingsgruppen. Enge Zusammenarbeit ist da wichtig, weil wir auch in der Therapie dann viel merken, dass natürlich auch viele soziale Probleme eine Rolle spielen. Überfüllte Flüchtlingswohnheime, wo dann jemand mit einer starken psychologischen Symptomatik auch vielleicht dringend raus sollte, also wo man auf sozialem Weg seine Situation verbessern kann. Und dann haben wir noch ein Teil Öffentlichkeitsarbeit, weil es uns wichtig ist nicht nur als psychosoziales Zentrum zu arbeiten, sondern auch, also nicht nur die Symptome zu lindern, sondern auch an den Ursachen was zu ändern haben wir eine Öffentlichkeitsarbeit und eine Menschenrechtsabteilung, die auch bemüht sind an den Verhältnissen was zu ändern, dass wir irgendwann vielleicht weniger Klienten haben.“
Moderator: „Herr Klüter, was macht das Netzwerk Wohlfahrtstraße?“
Michael Klüter, Mitbegründer Netzwerk Wohlfahrtstraße: „Ja das Netzwerk Wohlfahrtstraße ist kein verfasster Verein, sondern wirklich ein Zusammenschluss, eine Zusammenarbeit, Kooperation von Organisationen, Einzelmenschen, die sich um die Unterkunft in der Wohlfahrtstraße seit etwa 1 ½ Jahren ehrenamtlich kümmern. Begonnen hat das ganze durch einen Runden Tisch in meiner Heimatgemeinde in Dümmerlohausen die St. Johannes Gemeinde. Dort haben sich zusammengefunden die evangelische Kirchengemeinden, damals gab es noch zwei.. die katholische, dann war der Fußballclub dabei, die Teutonia Ehrenfeld. Es waren Gemeinschaften aus unserer Gemeinde mit dabei. … am Tisch viele Einzelpersonen, freuende von mir die ich eingeladen hatte sich auch drum zu kümmern, weil zu dem Zeitpunkt gab es die Wohlfahrtstraße, sie war gerade erweitert worden um die 26 Container die da dann um die bestehenden drei Gebäudekomplexe herum gebaut worden waren hatte eine Größe von etwa 230, 250 Menschen, das wechselte ständig. Und zu dem Zeitpunkt war der Zuzug noch nicht so groß von daher haben wir Zeit gehabt uns zu entwickeln und unser Gedanke, unser Wahlspruch wenn man so will war „Wir wollen gute Nachbarn sein.“ Wir wollen verhindern, dass die Deutschen die im Stadtviertel leben Angst haben vor den Menschen die in Flüchtlingswohnheimen wohnen und wir möchten mit den Flüchtlingen Kontakt haben, um bei denen Ängste abzubauen, sich in unser Stadtviertel wo die ganzen Geschäfte und Läden sind zu bewegen und daraus entstanden ist unser.. das haben wir gemacht über eine Facebook-Seite, die immer weiter gewachsen ist. Deshalb inzwischen ich bin ein ziemlicher Vertreter von Facebook geworden, man kann da viel Unsinn treiben für sich selber aber ich glaube man kann es auch äußerst gut nutzen um genau so etwas zu organisieren. Unser Ziel ist ja.. wir wollen gute Nachbarn sein.. soll heißen das müssen nicht unbedingt meine freuende werden, jeder einzelne Flüchtling der da ist, aber so wie mein Nachbar in meiner Straße wenn der mal über den Zaun winkt und sagt „Hallo kannst du mir mal eben helfen?“ Dann geh’ ich rüber und helfe ihm. Weiß ich nicht im Moment heißt dann gerade Holz hacken oder mal Laub zusammenfegen und danach sieht man sich auch vielleicht eine Woche oder zwei nicht und wenn dann wieder der andere was hat dann geht es so also man hat guten Kontakt, man kennt sich und wenn einer einen braucht, dann ist man da. Das ist eigentlich unsere Basis und über den Weg vertrauen zu schaffen, Leute kennen zu lernen, Menschen an die Wohlfahrtstraße heranzubringen so wie ich da auch langsam aber sicher zugekommen bin. Das ist unser Hauptbeweggrund und das möglichst mit den Hauptamtlichen der Wohlfahrtstraße zusammen, die Sozialarbeiter, die da Vorort sind. Das Problem ist ein bisschen, dass die Stadt da leider hinterherhinkt mit den Stellen die man da braucht. Es war eigentlich gut Anfang des Jahres, als es hieß wir haben sechs oder sieben Neue eingestellt zusammen mit der Frau Meyer die dann die Ehrenamtlichen koordinieren soll nur dann kamen die Massen an Flüchtlingen dazu und jetzt ist schon wieder so, dass man die Hauptamtlichen woanders hinsetzt, in neue Unterkünfte, sodass man kaum Ansprechpartner hat. Aber ich glaube die Wohlfahrtstraße, unser Netzwerk ist inzwischen so gut vernetzt, rundherum.. ich will nicht sagen, dass wir ohne die Hauptamtlichen auskommen, das geht sicherlich nicht aber da läuft vieles einfach zwischenmenschlich mit den Flüchtlingen.“
Moderator: „Wie viele Flüchtlinge gibt es momentan in der Wohlfahrtstraße?“
Michael Klüter „Das müsste Frau Meyer sagen, ich kann immer nur diese allgemeine Zahl sagen. Ich kann nur die allgemeine Zahl sagen, weil ich bin ja kein Hauptamtlicher. Ich komm’ da manchmal abends hin zu einzelnen Projekten wo ich auch beteiligt bin. Dann sehe ich aber wieder nur die Kinder die abends kommen zum Beispiel in unseren Raum oder den Raum den wir da öffnen. Geschätzt würde ich sagen das sind immer noch um die 220, 230 Leute. Hängt davon ab, wie viel Verwandte gerade zu Besuch da sind und in die Container mit einziehen.. das sind manchmal mehr.“
Moderator: „Herr Küper, Sie sind auch Mitbegründer des Netzwerks Wohlfahrtstraße, hat er was vergessen?“
Jörg Küper, Netzwerk Wohlfahrtstraße: „Nein, das muss ich korrigieren ich bin nicht Mitbegründer, ich habe mich so gesagt in das gemachte Nest gesetzt bin da irgendwann dazu gekommen. Auch über die Facebook-Seite und über Bekannte, die mich darüber informiert haben und so habe ich das Netzwerk kennen gelernt und dann mit der Zeit da immer tiefer rein gerutscht sozusagen.“
Moderator: „Hat er trotzdem was vergessen?“
Jörg Küper: „Ja also das Netzwerk ist so umfangreich, das kann man glaube ich in zwei Minuten gar nicht alles erzählen, was da passiert. Also ich bin halt Mitorganisator des Café-lysAs, das ist ein Begegnungs-Café, was zwei mal im Monat im Vereinsheim von Teutonia Ehrenfeld statt findet und unser Ziel ist es halt über die akute Hilfe hinaus zu gehen, halt Begegnungen zu schaffen. Das finde’ ich halt ganz wichtig, dass man.. Integration ist nun mal nicht eine Einbahnstraße, sondern kommt von beiden Seiten und da muss halt Raum geschaffen werden, damit die Leute sich kennen lernen. Und das versuchen wir mit dem Café zu machen, wobei das natürlich auch immer nur ein Angebot ist nein das ist ein Angebot an die Nachbarn, Angebot an Interessierte aber auch ein Angebot an die Flüchtlinge, also keiner ist da ja gezwungen auch von den Flüchtlingen daran teil zu nehmen. Aber es wird sehr gut angenommen und wir versuchen halt immer weiter die Flüchtlinge auch ein zu beziehen, ich finde’ ganz wichtig, dass man nicht irgendwo Graben macht, die man den Flüchtlingen so vorsetzt und sagt „so und so haben wir das gedacht so machen wir das jetzt..“ sondern die sollen das mit gestalten und das klappt immer besser.“
Moderator: „Und jetzt kommen wir zu Sebastian 23 und der Auflösung: Was ist der Train of Hope?“
Sebastian 23: „Behalte dieses ich hab ein eigenes. Der Train of Hope ist der Name einer Facebook-Gruppe, die es zuerst in Wien gab, dann in München und als dann am 5. September der erste Sonderzug mit Flüchtlingen in Dortmund an kam haben wir auch dort zur schnellen und unkomplizierten Koordination der Flüchtlingshelfer eine Facebook-Gruppe gegründet und auch über Twitter und Facebook dann versucht Vorort festzustellen, was wird gebraucht, wer möchte helfen, wer will was spenden, wer kann zum Beispiel dolmetschen und haben dann auf diesem Weg versucht das über das Internet mit zu organisieren. Das hat auch, da da sehr viele Leute sehr schnell Hilfsbereitschaft gezeigt haben und dann sich auch diesen Gruppen angeschlossen haben auf Facebook dazu geführt, dass das wirklich sehr sehr schnell funktioniert hat. So dass wir zum Beispiel, ich erzählte hier gerade schon in kleiner Runde davon.. einmal die Situation hatten, dass um zwei Uhr nachts ein Zug ankam, den niemand auf dem Plan hatte, auch die Polizei und die Stadt nicht auf dem Plan hatten. Da waren dann auf einmal 70, 80 Flüchtlinge die am Gleis standen und nicht wussten wo sie hin sollten und die hat dann jemand gesehen aus unserer Facebook-Gruppe, hat das sofort gepostet und innerhalb von wenigen Minuten waren dann acht Leute, die im Umkreis des Bahnhofs wohnten, sofort am Bahnhof und haben die Leute zur Erstaufnahmestelle am Dietrich-Keuning-Haus gebracht. Also das war schon ganz erstaunlich zu sehen, wie gut diese Sozialen Netzwerke funktionieren, ich schließe mich da Herrn Klüter an, ich bin da mittlerweile auch von überzeugt, dass man tatsächlich etwas Gutes damit machen kann mit diesen Sozialen Netzwerken. Vor allen dingen wegen der Kommunikationsgeschwindigkeit, die man damit in großen Gruppen erzielen kann. Wenn man das versucht hätte über klassische Wege wie eine Telefonkette zu organisieren, dann wäre man Wochen lang damit beschäftigt gewesen. Mittlerweile ist Dortmund keine Anlaufstelle mehr für Sonderzüge, wird es aber vielleicht wieder. Das hat die Landesregierung gerade in Aussicht gestellt. Das ist ja umgelegt worden, die Sonderzüge kommen momentan nur in Düsseldorf und Köln an, aber auch Dortmund wird in Betracht gezogen wieder als Drehscheibe. Aus diesem Train of Hope das erst nur eine Facebook-Gruppe war ist mittlerweile ein Verein entstanden, der versucht ehrenamtliche Arbeit in Dortmund zu koordinieren. Ich habe mich mittlerweile bisschen darauf konzentriert was ich im alltäglichen Leben mache nämlich Veranstaltungen zu organisieren. Das heißt im kulturellen Leben der Stadt ganz engagiert zu sein und da sind wir jetzt so dran gegangen, dass wir eine Benefiz-Veranstaltung gemacht haben, mit ganz vielen Künstlern die ich dann zusammengetrommelt habe und Geld gesammelt haben. Erstmal in Dortmund, das ist auch in Bochum jetzt geplant. Das ist der eine Aspekt. Der andere ist was wir jetzt machen wollen, dass wir versuchen wollen, zu schauen wie kann man Flüchtlinge am kulturellen Geschehen einer Stadt teilhaben lassen. Also dass sie nicht nur einfach da sind, sondern dass sie auch am Kultur-Leben der Stadt teilnehmen und das wollen wir durch Workshops die von Künstlern geleitet werden initiieren. Wir starten da mit einem Pilotprojekt in Herne aber auch das möchte ich sehr gerne, da ich eigentlich aus Bochum komme gerne nach Bochum holen, da ich ja dann immer davor sitze und denke „warum mach’ ich eigentlich so viel in Dortmund und Herne und nicht hier?“. Das ist Missionsarbeit genau.“
Moderator: „Das ist natürlich jetzt für mich ein super Stichwort, weil genau auf dem Gebiet der kulturellen Teilnahme sind natürlich auch wir als Schauspielhaus aktiv. Dazu kann ich auch später noch ein bisschen was sagen. Bei uns im Haus gibt es auch momentan einige Initiativen in der Beziehung. Aber jetzt wollen wir uns erst mal wieder unseren Gästen widmen, vor allen dingen Nadine Meyer kam ja noch nicht zu Wort, aber Sie merken schon es gibt sehr viel, es gibt sehr viele unterschiedliche Organisationen und wir haben natürlich versucht so ein bisschen auch einen Querschnitt hier aufs Podium zu bringen. Also wir haben die medizinische Flüchtlingshilfe, die sich sehr spezifisch in bestimmten Bereichen sozusagen als Gratis-Hilfsorganisation auch engagiert, dann haben wir das Netzwerk Wohlfahrtstraße, das an einer Flüchtlingsunterkunft sozusagen angeschlossen ist und sich da als Nachbarschafts-Organisation sozusagen entwickelt hat. Mit der Mitarbeiterin von der Caritas haben wir eine Vertreterin einer großen Hilfsorganisation und Sie haben auch die Vernetzung mit anderen quasi die IFAK ist ja zum Beispiel sehr viel kleiner als die Caritas ist aber in Bochum eigentlich eine relativ große Hilfsorganisation, die sich auch sehr engagiert in vielen verschiedenen Bereichen und dann haben wir mit Sebastian 23 jemanden, der auch im Bereich der kulturellen Teilhabe von Flüchtlingen aktiv ist was dann wiederum die Brücke schlägt zum Schauspielhaus. Jetzt kommt Frau Meyer, die Koordinatorin Ehrenamt der Stadt Bochum die sozusagen die Vogelperspektive uns jetzt hier bieten kann.“
Nadine Meyer, Koordinatorin Ehrenamt Stadt Bochum: „Ich hoffe, ja. Ja ich bin seit dem 1.3. bei der Stadt Bochum beim Amt für soziales und wohnen die Koordinatorin für die ehrenamtliche Flüchtlingshilfe. Ja meine Arbeit hat damit angefangen, dass es eben viele ehrenamtliche Anfragen bei der Stadt gab. Wie kann man helfen, was kann man tun und dann hat man irgendwann gesagt das kann nicht jeden einzelnen Sachbearbeiter in der Flüchtlingshilfe treffen, das soll eine Person gebündelt machen. Da kam ich dann in das Spiel und ja wie gesagt seit März mach’ ich das auch. Ich habe damit begonnen.. ja ich musste mir überlegen wie fange ich diese ganzen Anfragen auf, wie gehe ich damit um und ich habe zunächst einmal ein Kontaktformular entwickelt. Ich weiß nicht wer vielleicht schon hier aus der Runde mit mir mal Kontakt hatte und dieses Kontaktformular auch gesehen hat, da kann man einfach angeben, da kann man für sich einfach schon mal überlegen, was möchte man tun. Möchte man im Bereich Dolmetschertätigkeiten etwas machen, Sprachangebote machen für Kinder, Freizeitangebote, Sportangebote. Also im Prinzip vieles was hier ja auch schon beschrieben wurde kann man sich schon mal drüber klar werden, was man da möchte, wo möchte man helfen und ja vielleicht auch den zeitlichen Umfang für sich schon mal bisschen festlegen, möchte man eher sporadisch helfen oder doch regelmäßig. Diese Anfragen kommen immer wieder jetzt, also dieses Kontaktformular wird rege genutzt, es kommen immer wieder diese Angebote bei mir rein, ich erfasse die. Mittlerweile auch nicht mehr alleine ich habe seit letztem Monat eine Kollegin zur Verstärkung bekommen die mich dabei unterstützt. Ja und jeder der dann eben bei mir angekommen ist, der möchte natürlich auch nicht nur auf einer Liste oder bei mir nur registriert werden, der möchte auch was tun und insofern habe ich für mich dann eine Übersicht auch geschaffen, wo wird in Bochum schon was getan. Wie das Netzwerk von dem Herrn Klüter gibt es sehr viele andere noch in Bochum und an diese Netzwerke versuche ich dann weiter zu vermitteln wo es passt. Also die meisten möchten, ich denke das wird hier auch der überwiegende Fall sein, möchten gerne in ihrem Stadtteil helfen, in ihrer Nähe helfen, wissen aber vielleicht nicht wo sie es tun können und da versuche ich dann diesen Kontakt herzustellen und weiter zu vermitteln.“
Moderator: „Da gibt es jetzt auch diese neue Website die wir vielleicht gleich mal vorstellen können oder?“
Nadine Meyer: „Genau.“
Moderator: „Aber vielleicht bevor wir das tun.. ja das ist ja eine Infoveranstaltung, das heißt es geht hier eigentlich in erster Linie, nachdem wir uns jetzt hier kurz vorgestellt haben, die Arbeit der verschiedenen Organisationen ja auch um Sie. Der Untertitel des Abends war: „Wie und wo kann ich helfen?“ Deswegen würde ich jetzt bevor wir weiter über unsere Projekte sprechen, vielleicht einfach mal das Wort an Sie übergeben. Sie sind ja sicherlich mit Fragen hergekommen.. wir haben jetzt zwar leider kein Saal-Mikrofon, aber ich versuche die Ohren zu spitzen und werde das dann für alle einfach wiederholen, damit das auch alle hören können. Haben Sie Fragen, vielleicht jetzt auch auf der Grundlage der kurzen Selbstvorstellung an unser Podium hier.“
Zuschauerin: „Ich hatte schon mit Herrn Klüter über Facebook ein mal kurz Kontakt, und zwar wollte ich mit einer Schulklasse Kontakt zur Wohlfahrtstraße aufnehmen aber schrecke so immer auch vor zu viel Organisationsaufwand ab und bin jetzt hier weil ich so gedacht habe vielleicht kann ich irgendwo so mit einspringen. Das ist meine Frage. Ich bin Lehrerin, ich habe eine sechste Klasse.“
Moderator: „Also die Frage hier von einer Lehrerin, die mit einer Schulklasse sich eigentlich an dem Netzwerk Wohlfahrtstraße annähern wollte und da dann doch aktiv werden wollte, aber dann doch bisschen Bedenken hatte, wie viel Arbeitsaufwand ist das, kann ich das stemmen? Wäre eine Frage an Sie oder an Sie?“
Michael Klüter: „Wenn Sie sagen, sie hatten Kontakt mit mir.. mein Problem ist, erstens sehe ich Sie jetzt nicht, weil die Strahler sind Heino-mäßig. Ich habe mehrere Anfragen von Schulklassen auch gehabt, ich war heute in der Erich Kästner Schule und habe da was erzählt in einer Schulklasse. Wahrscheinlich habe ich Ihnen geschrieben, dass ich keine rechte Idee habe was die Schulklasse als Schulklasse tun soll oder kann und dass Sie sich vielleicht mit Ihrer Schule, mit Ihrer Klasse zunächst mal klar werden.. was können wir denn wohl tun, was wollen wir tun, wie viel Zeit wollen wir investieren? So und wenn Sie sagen, das ist son Bereich mir den dann mitteilen, dann könnten wir überlegen, wie man das umsetzen kann. Wenn Sie sich vorstellen, dass Sie mit der Schulklasse zur Wohlfahrtstraße kommen und dadurch gehen.. wollten Sie nicht weiß ich aber ich sag es jetzt noch mal für alle, dann ist das schlecht, wenn man da so wie durch ein Tierpark oder den Zoo geht. Und am Rand sind die ganzen Container, da kann man wunderbar durch gehen, das hat im Sommer sogar fast mediterranes Flair die Wohlfahrtstraße. Nein ich sag es ehrlich ich finde, das ist eine Unterkunft.. ich möchte nicht in den festen Häusern wohnen das ist sicherlich für die jungen Männer und Frauen, die da so in Jugendherbergszimmern wenn man so will, wohnen.. sicherlich ein Problem. Aber die Familien im Wesentlichen, die in den Containern wohnen.. man kann schöner wohnen allemal, aber die sind sauber, die sind warm jetzt im Winter, da war ich mittags auch schon mal drin. Und im Sommer halt, die machen die Tür auf, die stellen den Grill davor und wenn man da Abends hin kommt, die Sonne scheint.. es darf nicht regnen das ist blöde.. aber die Sonne scheint also dann ist das durchaus.. die Kinder spielen da, die können spielen wie ich in meiner Jugend gespielt habe, nämlich ich bin auf die Straße gegangen, da gab es keine Autos und da haben wir mit 10, 20 Kindern miteinander wer weiß was gespielt und getobt, das können die da auch. So jetzt sehen Sie vielleicht schon wo ein Ansatzpunkt ist, wo Sie mit einer Schulklasse was tun können. Wobei wenn Sie da mit 20 oder 30 Kindern kommen ist das vielleicht auch zu viel, aber wenn Sie sich die Mühe machen wollen da mit 4, 5 Kindern zu kommen.. mit kleineren Gruppen und Kontakt aufnehmen wollen.. ich denke mal da kann man was mit machen, aber es ist natürlich, das gestehe ich Ihnen zu, habe ich auch volles Verständnis für, für eine Lehrerin ganz schön blöde nachmittags immer noch mit kleinen, einzelnen Schülergruppen eine ganze Woche lang oder wie auch immer zur Wohlfahrtstraße zu fahren und langsam aber sicher den Kontakt aufzubauen. Ansonsten müssen Sie sich überlegen, haben Sie eine andere Idee? Ich meine Sie können unsere Facebook-Seite aufrufen, Sie können die Internetseite aufrufen, die wir haben und einfach mal gucken.. was gibt es schon, wo können Schüler was tun? Vielleicht haben Sie aber auch und das habe ich auch schon mal einem Lehrer geschrieben.. er soll an seiner Schule gucken, ob es da nicht vielleicht Schüler gibt, die in Flüchtlingsunterkünften, muss ja nicht nur die Wohlfahrtstraße sein, leben und sich einfach mal denen annähern. Das habe ich heute der Klasse auch gesagt wo ich gewesen bin. Ihr habt hier ein Mädel aus Syrien, wenn ihr was tun wollt, helfen wollt, dann gebt ihr so eine Art Heimatgefühl, versucht sie zu integrieren. Dem Menschen der euch nahe ist, das sind die Personen für den man was tun kann. Und einem Lehrer habe ich auch geschrieben.. der hatte eine etwas ältere Klasse.. über die Wohlfahrtstraße und über die Flüchtlingshilfe hinaus, weil mir das inzwischen auch ein wichtiges Anliegen ist, ich engagiere mich zwar bei Flüchtlingen, aber ich denke die Hilfsbereitschaft in Bochum die ist, so wie ich sie erfahre, so immens groß, dass wir schon gar nicht mehr unbedingt wissen, wo bringen wir alle diese Helfenden unter. Wer etwas Angst hat sich eins-zu-eins um einen Flüchtling zu kümmern, sagt das ist mir dann doch zu eng.. ja gut der sollte sich vielleicht auch wo anders engagieren. Es gibt so viele Möglichkeiten. Und dem einen Lehrer habe ich geschrieben, mit seiner Klasse die hatten das richtige Alter dafür, 16, 17 Jahre.. „Warum kümmert ihr euch jetzt im Winter nicht um Obdachlose?“ Da gibt es diese Organisation abends losziehen mit warmem Tee, wie hieß das.. „Warm durch die Nacht.“ Ganz genau. finde ich eine super Aktion. Wenn ich mich im Moment nicht schon ausgedehnt um Flüchtlinge kümmern würde, dann wäre ich da dabei. So und das muss eigentlich jeder überlegen, der gerade im Bereich Flüchtlinge nicht, wie soll ich sagen, gebraucht wird. Er hat ja schon ein wichtigen Punkt gefunden.. ich weiß Sie kriegen mich nicht mehr gebremst..“
Moderator: „Doch doch. Sie werden wahrscheinlich bemerken, mein Mikrofon ist ein bisschen lauter als die Mikrofone aller anderen. Frau Meyer ich wollte kurz Sie fragen, weil ist das vielleicht eine Erfahrung, die Sie auch gemacht haben, dass es in einigen Bereichen schon fast ein Überangebot an Hilfe gibt? Oder andersrum gefragt, gibt es in anderen Bereichen vielleicht zu wenig?“
Nadine Meyer: „Also das ist hier wirklich das passende Beispiel, mich haben natürlich anfangs auch immer sehr viele angefragt.. „Wir kennen die Wohlfahrtstraße, wir kennen das Netzwerk und wir würden da gerne helfen.“ Und es wohnen um die 250 Menschen an der Stelle jetzt in Bochum, es wohnen aber oder es leben mittlerweile an die 3000 in Bochum, das heißt es sind also noch nicht mal 10% die da sind. Es gibt sehr viele andere Menschen die auch gerne davon profitieren möchten, dass hier eine so große Bereitschaft ist helfen zu wollen. Die Möglichkeiten wachsen ja quasi tagtäglich es vergeht ja jetzt kaum eine Woche, wo eine Turnhalle wieder geöffnet wird, die Stadt hat in der letzten Woche ja auch beschrieben, dass drei größere Container-Dörfer noch kommen werden. Es werden Leichtbauhallen, so heißt das glaube ich.. also auch größere Unterkünfte noch kommen. Also wer vielleicht jetzt meint irgendwie an einer Stelle wo zu viel ist, der kann vielleicht einfach ein Moment warten, weil es wird weiter gehen und das empfehle ich eben auch jedem der sagt: „Ich möchte wirklich ganz ganz viel helfen.“ Da sage ich: „Versuchen Sie lieber Kontinuität in Ihrer Hilfe auch zu bekommen, weil die Leute die sind nicht in einem halben Jahr wieder weg oder so, das ist ein ganz langer Prozess, der jetzt gerade mal angefangen hat und..“
Moderator: „Und an diesen neueren Unterkünften gibt es ja wahrscheinlich noch überhaupt keine Netzwerke, also Wohlfahrtstraße das gibt es ja schon relativ lange, deswegen hat es ein gewachsenes Support-Netzwerk um sich herum, aber an den neueren Unterkünften ist ja wahrscheinlich ers’ mal noch gar nichts oder?“
Nadine Meyer: „Ja, wobei ich mein die Stadtteile sind jetzt.. also es gibt jetzt fast in jedem Stadtteil, in jedem Stadtbezirk gibt es schon ein vergleichbares Netzwerk wie das der Wohlfahrtstraße also in Langendreer, in Wattenscheid gibt es da auch schon jede Menge im Innenstadtbereich und genau da wird ja einfach jetzt nur noch die Zahl der Standorte erhöht aber natürlich dann wieder punktuell auf einen Standort bezogen. Klar muss wieder irgendjemand anfangen und sagen: „Ich möchte jetzt hier für Kleidungsspenden was koordinieren, ich möchte gerne Sprachangebote machen, oder ich möchte das überhaupt erst mal in die Hand nehmen.“ Weil wenn so ein Netzwerk steht, dann ist ja schon ganz ganz viel im Vorlauf passiert. Was die Dame ja auch ansprach, dieses Koordinieren oder dieses sich Überlegen. Da sag’ ich auch das muss auch jemand machen. Dann eine Kleiderkammer zu organisieren, da ist so viel Hintergrundarbeit passiert bis die erst mal steht. Also ich bin der Meinung, jeder der helfen möchte, der würde mit Sicherheit eine Aufgabe, einen Platz finden in dem Bereich wo er was machen kann.“
Moderator: „gibt es weitere Fragen? Bestimmt. Trauen Sie sich. Okay eine kurze Frage hier vorne?“
Zuschauerin: „Ich wollte nur wissen: wie kommt man an dieses Kontaktformular?“
Moderator: „Okay die Frage nach dem Kontaktformular, wie findet man das?“
Nadine Meyer: „Da haben Sie zwei Möglichkeiten. Die eine ist sie gehen über die Homepage der Stadt Bochum. www.Bochum.de . Da werden Sie direkt auf der ersten Seite auch finden.. einen Link zu Flüchtlinge in Bochum und da kommen Sie dann zu mir als Koordinierungsstelle und da ist auch das Kontaktformular. Das ist der eine Weg. Der zweite Weg ist die bereits angesprochene Informationsseite die es jetzt seit gut einer Woche offiziell dann auch gibt, das ist www.Fluechtlingshilfe-Bochum.de. Da ist an der Stelle vielleicht dann auch das Kontaktformular gar nicht mehr so zwingend nötig, weil Sie müssen nicht unbedingt den Weg über mich gehen, Sie können ja auch direkt in den Stadtteilen gucken wer schon was macht. Ich bin mit den Stadtteilnetzwerken vernetzt auch, ich habe im besten Fall immer eine Ansprechperson auch, einen Koordinator mit dem ich dann in Verbindung stehe, wo ich Informationen weiter gebe, die an mich Informationen zurück geben und dann können Sie sich da direkt in Ihrem Stadtteil für das was Sie tun möchten an die Person wenden oder den Verein.“
Moderator: „So. Da hinten ist eine Frage, da ist noch eine. Ich glaube Sie waren zuerst bitte ja.“
Zuschauerin: „Mich interessiert einfach die allgemeine Situation bezüglich der Sachgüter, wie ist der Bedarf im Moment? Weil ich denke viele Menschen haben noch viele Spenden zu Hause und da war die Situation, dass irgendwann mal der Stopp da war, wie ist das im Moment?“
Moderator: „Also eine Frage nach der aktuellen Situation was die Sachgüter betrifft. Vermutung, dass es noch sehr viele Menschen gibt, die zu Hause Sachgüter haben, die sie spenden könnten und die Frage ist.. ist das zur Zeit eigentlich angemessen, wie ist die aktuelle Lage, es gab da mal einen Stopp, was wird momentan gebraucht?“
Mitarbeiterin Caritas Bochum: „Dazu kann ich was sagen, weil wir ja Wohnungen einrichten. Das Problem ist, wir könnten nicht so zeitnah abnehmen wie Sie das manchmal gerne hätten. Also wenn Sie in zwei Wochen ein neues Bett bekommen, haben wir nicht die Möglichkeit innerhalb einer Woche das Bett irgendwo zu lagern. Die Stadt macht sich Gedanken, wie sie die Sachen unterbringen kann oder mal zwischenlagern kann, im Moment ist es nicht möglich. Das liebste was meinen Kollegen und mir ist, wir kriegen Fotos mit quasi einem Datum: „Bitte melden Sie sich bis dann und dann zurück, wenn nicht bringen wir es irgendwo anders hin.“ Dann haben wir die Möglichkeit Sie quasi anzusprechen und sagen: „Okay wir haben eine Familie, die zieht gerade um die braucht eine Küche oder die braucht ein Sofa, die braucht ein Kinderbett, die braucht irgendwas..“ Und dann können wir das quasi so koordinieren. So machen wir das im Moment, weil es noch keine Lagermöglichkeiten von der Stadt gibt. Das Problem ist.. es gibt viele schöne Möbel, aber der Geschmack ist natürlich auch verschieden. Das heißt auch eine 50 m² Wohnung kann eine große Schrankwand auch nicht immer gut packen. Das heißt es gibt wirklich auch strukturelle Probleme. Genau so wie der Transport. Wie kriege ich eine Küche von A nach B das ist dann auch noch ein Problem. Das sind halt so Kleinigkeiten die dann Möbelspenden sehr sehr schwierig machen und ohne Fotos können wir im Endeffekt auch niemandem sagen: „gefällt Ihnen das, wollen Sie das haben?“
Moderator: „Wie ist es mit der Kleiderspende denn?“
Jörg Küper: „Ja ich bin auch in der Kleiderkammer im Bochumer Süd-Westen tätig da in der Lewackerstraße und da kann ich sagen, dass halt extrem viel gebraucht wird an Männerklamotten. Also gerade jetzt im Winter dicke Jacken, Männerschuhe, wir tragen Schuhe immer bis sie zerfallen, deswegen ist da immer sehr wenig Zulauf, deswegen Winterklamotten und Schuhe auf jeden Fall und wer bisschen Geld über hat auch gern neue Unterwäsche, neue Socken, weil es ist auch immer so ein bisschen unangenehm da gebrauchte Unterwäsche zu verteilen. So ähnlich sieht es glaube ich in den anderen Netzwerken in den Kleiderkammern auch aus, dass hauptsächlich im Moment wirklich warme Männersachen.. Jacken und Schuhe und so weiter gebraucht werden. Ist meine Erfahrung.“
Moderator: „Jetzt erinnere ich mich, es gab zwischendurch tatsächlich eine Situation, ich glaube das war auch in Dortmund wo so viele Kleiderstätten aufliefen, dass auch die Stadt beziehungsweise die damit beschäftigten Netzwerke damit überhaupt nicht mehr umgehen konnten und es dann tatsächlich hieß, das habe ich auch mitbekommen.. jetzt erst mal stopp mit den Kleiderspenden. Aber ich denke jetzt, da ja tatsächlich die kalte Jahreszeit über uns herein gebrochen ist, hat sich die Situation da wieder verändert oder?“
Jörg Küper: „Ja auf jeden Fall also wie gesagt Frauen-, Kindersachen gerade in Bochum im Süd-Westen kann ich nur versprechen, da ist ausreichend da, kommt auch immer noch was an obwohl wir es gar nicht mehr haben wollen. Aber wie gesagt es werden immer einige ausgesuchte Sachen benötigt. Auch da kann man sich auf den entsprechenden Facebook-Seiten auch immer ganz gut informieren. Also sind immer auch aktuelle Besucher-Listen drauf, aber es wird den ganzen Winter so über bleiben, dass halt warme Sachen gesucht werden.“
Michael Klüter: „Darf ich da noch was zu sagen bitte? Also in der Wohlfahrtstraße haben wir keine Kleiderkammer und es gibt auch keine Möglichkeit da eine einzurichten, das haben wir über 1 ½ Jahre eroiert. Und wir haben uns in der Zeit aber entschieden zu sagen: „Bitte überhaupt keine Kleiderspenden, Sachspenden sowieso nicht, weil die Menschen sind weitgehend eingerichtet. Es sei denn wir suchen ganz konkret nach einem bestimmten Möbelstück. Das kann ein bestimmtes Möbelstück sein, wenn es irgendwo dann passt, dann ist das gut, aber ansonsten nichts zu uns. Auf unserer Internetseite stehen die Sozialkaufhäuser in Bochum oder entsprechende Lager, wo man das abgeben kann, die das entgegen nehmen.. zum Teil sogar kommen, zu Hause das abholen. Die verkaufen das dann zwar auch, was ich aber nicht unbedingt negativ finde, weil das wird zu ganz geringen Preisen verkauft und da gilt so ein bisschen das Argument: „Was nix kostet, ist auch nix wert.“ Die Erfahrung habe ich ja auch gemacht, von daher ist das durchaus günstig, wenn auch Flüchtlinge, die ja durchaus Geld bekommen auch für so etwas, Zuschüsse auch, das Geld auch dafür ausgeben. Und insbesondere Kleiderkammern oder Kleiderspenden definitiv wir haben alles erlebt und das in der Wohlfahrtstraße mehr noch die Sozialarbeiter die da sind, dass da blaue Säcke voll mit unsortierten Sachen einfach hingestellt werden, dass die Menschen sauer und böse sind, die sie da hingestellt haben, weil die Sozialarbeiter sagen: „Wir können sie nicht sortieren und wie sollen wir sie dann verteilen, wenn da eine Familie alles in einen Sack gesteckt hat?“ Und deshalb sagen wir eigentlich allen die nach Kleiderspenden fragen, „wo können wir das abgehen“.. schöner Satz ist immer: „Ich habe meinen Kleiderschrank ausgemistet, wo kann ich das hingeben?“ Denen sagen wir: „Gebt es an die bestehenden Kleiderkammern.“ Inzwischen gibt es an vielen Unterkünften, wie gerade gesagt Kleiderkammern, die da entstanden sind. Das sind im Regelfall Unterkünfte wo.. Notaufnahmen, wo die Menschen, die Flüchtlinge frisch angekommen sind und wirklich gar nichts haben. Da denke ich auch ist das ganz sinnvoll.“
Moderator: „Die meisten Netzwerke haben auf ihrer Homepage auch eine Spendenliste, wo jeweils aktuell nachzulesen ist, was momentan gebraucht wird und ich glaube so als übergeordnete Ebene, weil man kann ja jetzt nicht auch alle Netzwerke vielleicht googlen.. kann man schon aber will man vielleicht nicht. Es gibt ja wie gesagt diese Seite, die Frau Meyer angesprochen hat. Die hat diese Funktion, so eine Art Meta-Ebene abzubilden, wie so ein Wegweiser.. gibt es momentan auch nur auf deutsch und ich glaube auch auf englisch.. auf jeden Fall ist sie auf deutsch und nicht auf arabisch, also richtet sich immer.. oder irgend einer anderen Sprache.. das richtet sich in erster Sicht nicht mal an die Flüchtlinge natürlich, sondern richtet sich tatsächlich an zum Beispiel Sie, die sie heute Abend hier sind oder an andere Bürger die helfen wollen. Wie so einen Wegweiser kann man sich da zum Beispiel über verschiedene Stadtteile hin zu den Organisationen klicken, die direkt in der Nachbarschaft aktiv sind. Das ist wirklich ein super Hilfsmittel finde ich einfach um sich in diesem, ja fast kann man schon sagen in diesem Labyrinth verschiedener Hilfsorganisationen die sich da gebildet haben, Gott sei dank, zu orientieren. Also noch mal der Hinweis: wer da helfen möchte, wo die Situation am extremsten ist, nämlich an den Grenzen, der kann sich an die Organisation Cars of Hope wenden, die möglicherweise in Anlehnung an Trains of Hope entstanden ist und das sind Leute die dann über Privatautos wahrscheinlich, die mit den notwendigsten Gegenständen und Hilfsgütern bestücken und dann direkt an die Grenzen fahren, Cars of Hope. Wahrscheinlich ist es eine Facebook-Seite?“
Zuschauerin: „Ja auch, wir haben aber auch eine eigene Homepage..“
Moderator: „Also müssen wir gar nicht so viel Werbung machen für dieses Soziale Netzwerk die haben auch eine eigene Homepage und darüber kann man sie finden.“
Jörg Küper: „Nur zur Info, die sitzen in Wuppertal, also das ist auch nicht so weit weg und da gibt es glaube ich durchaus Möglichkeiten da Sachen auch hin zu transportieren. Aktuell sind sie auch unterwegs und wenn man sagt so an den Grenzen, dann denkt man ja deutsch- österreichische Grenze was brauchen die Leute da Hilfe die sind ja schon fast bei uns.. Ja die sind aktuell in Kroatien, Slovenien, Ungarn und so weiter entfernt. Also die fahren richtig raus und helfen vor Ort den Leuten.“
Eike Leidgens: „Ich würde auch ganz kurz. Wenn wir jetzt an vielen Stellen sind wo wir auch hier vor Ort einfach sehen, dass viele Ehrenamtliche da sind, viel Hilfe da ist würde ich da auch noch mal mich für stark machen sich dann auch da zu engagieren, weil wir sehen auch immer mehr in Beratungsgesprächen oder in Therapien wie schwierig die Situation für die Menschen an den Außengrenzen ist. In Griechenland auf den Inseln ist in Lesbos, wo die Kapazitäten vollkommen erschöpft sind und nicht ausreichen. Also wenn da jemand die Kapazität sieht und zum Beispiel diese Organisation zu unterstützen denke ich ist es sehr immens wichtig, da vielleicht ein Beitrag zu tun, wenn man das kann. Weil ansonsten werden wir diesen Winter noch viel mehr im Fernsehen sehen was wir nicht wollen.“
Moderator: „Vielen Dank. Hier vorne war noch eine.. ja bitte.“
Zuschauerin: „Ich habe noch eine Frage zu Ihnen zur medizinischen Flüchtlingshilfe. Gibt es einen Bedarf an ehrenamtlicher Mitarbeit und wenn ja, wie würde das aussehen?“
Moderator: „Also Frage an die medizinische Flüchtlingshilfe: Gibt es einen Bedarf an ehrenamtlicher Mitarbeit und wenn ja wie würde das aussehen?“
Eike Leidgens: „Jein es gibt einen Bedarf und es ist auch schwierig. Wir haben ja hauptsächlich ein Klientel was stark psychisch belastet ist und wir dementsprechend teilweise da Hilfe brauchen. Wir begleiten bei Behördengängen, Begleitung bei Arztbesuchen. Jetzt das sind die Sachen für das Klientel oder auch mal einfache Sachen wie Nachhilfe, einschreiben in der Schule oder ähnliches zu organisieren. Aber unsere Möglichkeiten da ehrenamtliche Helfer einzusetzen sind sehr begrenzt, weil es uns sehr wichtig ist, dass wir nur ausführlich und gut geschulte Ehrenamtliche in dem Rahmen einsetzen, weil natürlich viele Dinge zu beachten sind.. rechtlich zu beachten sind, aber auch Umgang mit traumatisierten Menschen, mit den Symptomen die eventuell auftreten.. und wir deshalb ausführliche Schulungen anbieten für Ehrenamtliche die Interesse haben, um die auch einzusetzen. Da wir sehr großen Wert darauf legen unsere Klienten, die Menschen die zu uns kommen auch als sehr starke Individuen zu betrachten, die auch sehr sehr viel alleine schon geschafft haben, mehr als wahrscheinlich drei viertel in diesem Saal in der Lage wäre in ihrem Leben zu bewältigen. Legen auch sehr viel Wert darauf die Selbstständigkeit die sie haben nicht zu untergraben. Darum setzen wir das nur sehr begrenzt ein und was wir dann vor allen Dingen dann natürlich brauchen sind ehrenamtliche mit entsprechenden Fremdsprachkenntnissen . Also Arabisch, Serbisch, Romané und andere Sachen, andere Sprachen. Den meisten Bedarf an ehrenamtlicher Mitarbeit haben wir in der Unterstützung unserer Organisation. Das heißt Organisation von Veranstaltungen, bewerben von Crowdfunding-Kampagnen wo wir ja vielleicht später noch drauf zurückkommen und ähnlichem und in politischer Arbeit. Ja und das ist wichtig vorher zu wissen damit es dann nicht zu Enttäuschungen kommt. Da können wir viele Hände gebrauchen die auch Köpfe mitbringen, weil wir natürlich Sie können sich vorstellen im Moment mehr als genug zu tun haben und es für uns nicht machbar ist im Moment noch sehr viel Energie da rein zu stecken ehrenamtliche Strukturen zu organisieren und darum brauchen wir dann Menschen, die Zeit, Interesse, Lust und eigene Ideen mitbringen und sich auch selbst organisieren in der Unterstützung die sie uns bieten können. Eine Ergänzung noch.. wo wir dringend auch viel weitere Hilfe brauchen ist in der medizinischen Vermittlungssprechstunde. Da zum einen Menschen, die das übernehmen..“
Moderator: „Das sind Ärzte dann?“
Eike Leidgens: „Nein das sind hauptsächlich Medizinstudenten aber sind auch viele andere Menschen die sich da beteiligen und da geht es darum sich einmal, ich hoffe ich krieg es richtig auf die reihe, sich einmal monatlich zu treffen und einen Dienstplan sozusagen zu erstellen und damit halt einmal in der Woche die Vermittlungssprechstunde im Bahnhof geöffnet ist, wo die Menschen direkt hinkommen und den Dienstplan zu erstellen wer dieses Notfallhandy sozusagen mitnimmt.. ich glaube das ist immer Wochenweise, wechselt das sozusagen den ehrenamtlichen Träger. Wo die Menschen halt anrufen mit ihren Bedürfnissen oder medizinischen Notfällen und man sich dann darum kümmert den irgendwo weiter zu vermitteln.“
Moderator: „Also braucht man medizinische Vorbildung dafür oder nicht?“
Eike Leidgens: „Es gibt auch durchaus Menschen ohne medizinische Vorbildung die sich da beteiligen ja. Aber es ist auch eine Tätigkeit die ein gewisses Maß oder ein großes Maß an Verbindlichkeit auch erfordert ja. Weil es gibt da nur dieses eine Handy da werden sich Menschen melden, teilweise mit dringenden Notfällen. Wo man nicht immer erreichbar sein muss, aber im Laufe des Tages auf jeden Fall zurückrufen sollen könnte und dann in der Lage ist mit der Kartei von Ärzten die sich bei uns gemeldet haben dann auseinander zu setzen wer da irgendwo jemanden aufnehmen kann. Was wir auf der anderen Seite natürlich auch noch sehr dringend brauchen sind Ärzte die sich bereit erklären solche Menschen zu behandeln. Von unserem Therapiezentrum ist gerade händeringend auch noch Psychiater gesucht, die bereit sind mit uns zu kooperieren und Klienten oder Patienten aufzunehmen.“
Moderator: „Vielen Dank. Bevor wir zu den nächsten beiden Fragen kommen habe ich einen Antrag an die Bar. Wir sind hier oben absolut am verdursten. Es war eben jemand so freundlich das Licht ein bisschen einzuziehen aber können wir vielleicht noch eine Flasche Wasser haben und ein paar Gläser, das wäre super, vielen dank. Jetzt war erst hier eine Frage, irgendwo hier.. ah genau hier.. und danach Sie. Bitte.“
Zuschauer: „Was wir suchen ist an sich ein Ansprechpartner. Wir sind vom Personalrat des Akademischen Förderungswerks und haben auch vom Akademischen Förderungswerk von der Geschäftsführung schon das Angebot, dass das Akafö da Unterstützung leistet. Die Frage ist jetzt aber, wir bräuchten jemanden mit dem wir das ein bisschen koordinieren können. Ich sag mal die Möglichkeiten die wir haben gehen von Lagermöglichkeiten, was Sie da eben ansprachen.. Vorstellung die wir haben ist wir haben eine Fußballmannschaft die vielleicht Fußball spielen kann mit irgend einer Gruppe die ohne Möglichkeit ist. Wir könnten Geld beispielsweise könnten wir nicht spenden, wir können aber Sachspenden, wir könnten eventuell auch im Bereich des Cafés Unterstützung leisten, wir können eventuell Räumlichkeiten für Veranstaltungen bieten also es ist eine Menge möglich, wir müssen nur jemanden haben mit dem wir das irgendwie klären können.“
Moderator: „Also das ist vielleicht auch für anderen interessant. Ein Vertreter des Personalrats der Akafö, des Akademischen Förderungswerks, die ein recht breites Angebot eigentlich an Hilfsmöglichkeiten hätten also von Lagermöglichkeiten bis zur Fußballmannschaft.. die Frage ist: „An wen wendet man sich da eigentlich? Wer wäre da der richtige Ansprechpartner?“ Jetzt habe ich ein Fehler gemacht mit dem Wasser, alle sind beschäftigt.“
Eike Leidgens: „Ich bin gerade nicht beschäftigt darum vielleicht schon mal.. also Räume für Veranstaltungen wo zum Beispiel?“
Zuschauer: „Wir sitzen in der gesamten Universität. Alle Cafeterien werden von uns betrieben. Die Mensa wird betrieben von uns.“
Eike Leidgens: „Das wäre sicherlich nett. Einfach noch mal an den Vorstand der Geschäftsführung oder an die Öffentlichkeitsarbeit eine E-Mail zu schreiben. Das wird vielleicht in den nächsten Monaten nicht gebraucht, aber vielleicht würden wir irgendwann noch mal drauf zurückkommen. Das Angebot zu haben wäre schön.“
Moderator: „Frau Meyer gibt es eine zentrale Stelle in der Stadt, an die man sich wenden könnte?“
Nadine Meyer: „Also ich hätte jetzt eher eben auch wieder die Idee gehabt sich über die schon bereits erwähnte Flüchtlingshilfe-Seite zu wenden, weil da sind die Organisationen die vor Ort was machen und die sagen auch was sie brauchen, was sie für Unterstützung noch brauchen. ist es Geld, sind es Sachspenden, sind es Räume, Transporte oder eben Hilfe in Person eben.“
Moderator: „Also www.Fluechtlingshilfe–Bochum.de. Gut jetzt war hier eine Frage..“
Zuschauerin: „Ich habe eine ganz pragnatische Frage zu der Seite der Flüchtlingshilfe.. ich hatte beim Spaziergang gesehen, dass wir in der Turnhalle in einer Schule Flüchtlinge haben und sollte dann gucken was die brauchen also so den Weg der so vorgegeben war und die findet man nicht. Also das heißt ich finde da keinen Ansprechpartner und auch andere haben sich da schon versucht Kontakt auf zu nehmen. wenn man da selber hingeht und fragt ist das auch relativ schwierig gewesen. Uns läg daran zu erfahren mit wem können wir außer über Frau Meyer also.. auf der Seite findet man keinen Kontaktpartner. Wie schnell die das einfach aktualisiert haben.“
Moderator: „Also da gibt es die Beobachtung, dass.. das passt mir jetzt natürlich nicht.. es gibt leider wohl auch Unterkünfte die noch nicht auf dieser Flüchtlingshilfe-Bochum-Seite vermerkt sind und dann ist die Frage gut, aber wenn man jetzt da zum Beispiel beim Spaziergang vorbei kommt und sieht da sind Flüchtlinge, das ist in meiner Nachbarschaft da möchte’ ich gerne helfen, an wen wende ich mich dann? Tja man wartet so lang bis die Seite aktualisiert worden ist, was ja recht häufig passiert momentan.“
Nadine Meyer: „Ja, aber da ist jetzt nicht Ihre Turnhalle aufgeführt und mit einer Ansprechperson, also die Turnhallen da sind ja Notunterkünfte derzeit die man ja hofft als erstes wieder abgeben zu können und da sind Sie eigentlich schon wieder bei mir mehr richtig, weil ich habe die Übersicht wo welche Organisation, also entweder ist es die IFAK, ist es PLANB oder ist es … Das sind die drei Vereine die im Moment im Rahmen des Krisenmanagements die Turnhallen-Unterkünfte betreuen und da kann ich Kontaktdaten dann rausgeben. Also dann mir am besten eine E-Mail schreiben, das funktioniert immer am besten, weil ich telefonisch nur zu Sprechzeiten zu erreichen bin, das ist dann vielleicht gerade unpassend, wenn Sie den Gedanken haben mich ansprechen zu wollen, aber per E-Mail können wir mittlerweile sehr kurz reagieren und dann bekommen Sie da von uns eine Rückmeldung.“
Moderator: „Da gibt es noch eine Frage jawohl da hinten.“
Moderator: „Also da kommt ein wenig Kritik aus der Reihe da hinten. Es hat ja hier jemand ein sehr großzügiges, umfangreiches Angebot gemacht, warum die Stadt da nicht sofort drauf reagieren würde und der Eindruck, dass dieses Kontaktformular nicht immer zu Kontakt führt, wenn ich das richtig verstanden habe. Da muss ich, bevor Sie drauf antworten Frau Meyer kurz in Schutz nehmen, Sie ist natürlich die Koordinatorin für das Ehrenamt. Also wir können jetzt so ein ja wirklich sehr umfangreiches und großzügiges Angebot nicht hier heute Abend sofort aufnehmen, es gibt ja noch andere und übrigens mittlerweile sogar recht umfangreiche Strukturen in der Stadt, vielleicht können Sie kurz was darüber sagen, wie das innerhalb der Stadt mittlerweile koordiniert wird oder wollen Sie..“
Zuschauerin: „Nein uns ist das schon klar. Ich meine man hat schon das Gefühl, wir haben zwar das Gefühl wir drängen uns etwas auf.. und wir bekommen so die Antwort.. paar Monate..“
Moderator: „Naja gut das war jetzt von der medizinischen Flüchtlingshilfe, die ja geschildert hat, dass sie gerade auch andere Arbeiten ausführen okay. Frau Meyer möchten Sie darauf eingehen?“
Nadine Meyer: „Also das mit.. vielleicht fange ich mal mit dem Kontaktformular an. Mich erreichen viele, das kann ich nur sagen, ich weiß nicht wer mich nicht erreicht, also ich bekomme natürlich auch immer mal wieder die Rückmeldung „Ich konnte das Kontaktformular nicht versenden..“ Ich habe es auch oft gesehen, es war dann leer, wenn ich es bekommen habe. Also ich für mich kann sagen ich antworte auf ein Kontaktformular was bei mir eingeht. Das war in der Vergangenheit leider nicht zeitnah, ich habe also wirklich zwei, drei Wochen im Rückstand gehangen, weil mich aber wirklich auch dreißig, vierzig Kontakte pro Tag haben nur per E-Mail. Die Telefonanrufe waren noch weitaus mehr. Ich bin nur alleine gewesen zu dem Zeitpunkt und deswegen ging es nicht anders, das ist keine Entschuldigung, vielleicht nur einfach eine Erklärung wie die Situation war. Also ich kann nur sagen, wie gesagt, wer sich bei mir meldet bekommt eine Rückmeldung und ob das immer das ist was Sie sich jetzt vielleicht wünschen.. natürlich ist das schön was angeboten wird, aber es sind eben.. da fallen jetzt auch wieder verschiedene Bereiche zusammen, das mach dann nicht nur alles ich, es sind eben die Netzwerke, die diese Arbeit brauchen und die Lagermöglichkeiten das geht dann auch wieder in ein anderes Sachgebiet, das ist dann nicht mehr direkt Ehrenamt.“
Zuschauer: „Das ist genau der Grund weshalb wir irgendwie versuchen das zu realisieren und am liebsten einen Ansprechpartner, wir haben ja jetzt auch eine Kulturabteilung, wo vielleicht auch was für Sie dabei sein könnte oder mit wo man was zusammen arbeiten könnte. Also da steckt so ein bisschen.. das ist Brei, aber es hilft uns relativ wenig, wenn wir uns Stückchen für Stückchen auf irgendwelchen Internetseiten Möglichkeiten zusammen suchen, wo wir vielleicht was.. wir haben auch noch ein anderen Job...“
Moderator: „Okay, aber es ist tatsächlich auch so, dass es von der Stadt Bochum verschiedene Stellen gibt, die das zentral koordinieren, die auch zum Beispiel solche Bereiche, die Sie eben angesprochen haben, zentral koordinieren. Da würde ich einfach wirklich mal empfehlen.. der Stadtdirektor hat ja jetzt selber die Stabstelle der Koordination unter sich und es gibt auch noch ein anderes organisatorisches System, ich kann das jetzt auch nicht aus dem Kopf alles her beten , aber da kann man sich drüber informieren das würde ich empfehlen. Gerade wenn Sie sozusagen interinstitutionell, Sie kommen ja auch von einer großen Institution und wenden Sie sich praktisch an eine andere Institution in dem Fall an die Stadt Bochum.. da vielleicht auch mal diese Kontakte zu suchen. Also Frau Meyer ist tatsächlich eher die Ansprechpartnerin für ehrenamtliche und auch für einzelne, wirklich für einzelne Bürger die aktiv werden wollen.“
Eike Leidgens: „Ich würde vielleicht kurz dazu.. ich kann wahnsinnig verstehen, dass es frustrierend ist teilweise und ich muss sagen innerhalb von zwei- drei Wochen alles zu beantworten, was an Anfragen kommt, ist was was wir bei weitem nicht bewältigen können. Wenn ich morgens zur Arbeit komme und sehe was für Anfragen sind, dann sind die Anfragen von ehrenamtlicher Hilfe.. so gut und hilfreich sie auch oft sind, sind bei uns bei der Priorität natürlich weit hinter dem was die Klienten für Anfragen haben und Bedürfnisse haben. Darum dauert das bei uns durchaus mal wesentlich länger solche Anfragen zu beantworten oder auch viel was wir dann wieder zurückspielen oder sagen: „Bitte meldet euch zentral dann bei der Stadt.“ Und was man auch verstehen muss mit der Frustration ist, dass jetzt sprunghaft die Bereitschaft gestiegen ist ehrenamtliche Unterstützung zu leisten aber was nur ganz ganz langsam sich steigert und bei weitem nicht sprunghaft ist auf der anderen Seite diejenigen die das hauptamtlich irgendwie auffangen, koordinieren oder schulen können. Und wir haben zum Beispiel im Moment damit zu kämpfen, dass wir mit weniger finanziellen Mitteln anfangs dieses Jahres gestartet sind, als wir das letzte Jahr hatten. Weil wir da ein weiteres Projekt von der EU nicht mehr finanziert bekommen haben. Also dem Bedarf sowohl vom Klienten, als auch von Ehrenamtlichen steht auf der anderen Seite ein finanzieller Einschnitt auf unserer Seite entgegen, dass es natürlich überall zu Frust führt, kann ich sehr gut nachvollziehen, den haben wir auch. Weil wir würden uns sehr freuen, wenn sich das finanziell ändern würde.“
Sebastian 23 „Was den Frust angeht, da ich in verschiedenen Städten aktiv gewesen bin, das ist im Prinzip in Herne und in Dortmund und überall das Gleiche. Man muss sehen, dass man da an einen politischen Bereich stößt. Es ist tatsächlich so, dass natürlich die Situation sich in relativ schneller Art geändert hat, seit Anfang September und da die Politik natürlich versucht hinterher zu kommen, tolle neue Sachen einrichtet.. aber da so einen Ansprechpartner zum Beispiel zu haben, der alles koordiniert, das gibt es in Dortmund auch nicht, das gibt es in Herne auch nicht. Das Problem ist, dass da ein Stück weit auch natürlich das Geld fehlt das ist natürlich vielleicht dann auch ein Grund sich tatsächlich in dieser Frage auch nicht nur ganz konkret für einzelne Flüchtlinge zu engagieren, zu gucken wo kann ich helfen oder was kann ich an Sachen spenden, sondern vielleicht auch einfach mal zu schauen wie ist denn die politische Situation, kann ich vielleicht irgendwie da eingreifen.. kann ich vielleicht da irgendwo schauen ob man da vielleicht nicht was besser machen kann.. am politischen Prozess mich einbringen, denn letztlich ist das eine sehr komplexe Geschichte, die aber sich vielleicht darauf zurück brechen lässt, dass es tatsächlich wenig Geld gibt und dass also diese Situation die gerade geschildert wurde für die medizinische Flüchtlingshilfe natürlich leider auch für die Städte im einzelnen, für die Kommunen gilt. Da ist einfach auch nur ein begrenztes Budget da für diese Fragen und mit denen versucht man umzugehen, die aller dringlichste Frage, mit der sich alle Kommunen gerade beschäftigen, ist: „Wie bringen wir die Leute unter?“ Und auch da findet man oft nur Notlösungen wie so Leichtbauhallen, die wahnsinnig viele Nachteile haben, aber man muss eben irgendwo Raum schaffen. Und das sind Fragen die eine ganz ganz große Priorität haben und da steht dann leider oft hinten an, wie zum Beispiel mit ehrenamtlicher Arbeit umgegangen wird, wie man mit Leuten die sich engagieren wollen umgehen kann, wie man das koordinieren kann und da sind wir natürlich nicht nur als konkrete Helfer, sondern als Bürger gefragt, die sich auch vielleicht da politisch mit auseinander setzen und mal schauen was man da bewegen kann.“
Moderator: „Also der Frust ist verständlich, aber bitte den Frust an die richtigen Leute richten.“
Sebastian 23: „Genau man kann diese Frustration nehmen.. ich sehe die überall, wir haben das in Dortmund ganz konkret so gehabt, dass die Leute wirklich sehr sauer waren, weil die haben schlange gestanden um zu helfen und wurden reihenweise weggeschickt. Auch nicht freundlich weggeschickt teilweise. Vom Roten Kreuz zum Beispiel am Dietrich-Keuning-Haus die haben ja gesagt: „Geht weg, geht weg wir brauchen euch hier nicht.“ Und das sind dann Leute die eigentlich helfen wollten, die dann frustriert sind, die nach Hause gehen und sich vielleicht nicht weiter engagieren. Das ist natürlich ein Problem, denn die Hilfe wird gebraucht. Vielleicht dann an dieser Stelle nicht, wenn man vielleicht gerade Sachspender ist.. es gibt dann vielleicht ein Spendenshop irgendwo, aber wir haben gehört es gibt überall Bedarf und diese Frustration kann man nehmen und kanalisieren und schauen, dass man was bewegt und tja das geschieht hoffentlich in einem langsamen Prozess, aber ja.“
Moderator: „Danke. Ich glaube die Dame ganz hinten war zuerst.“
Zuschauerin: „Also meine Frage richtet sich direkt ans Finanzielle. Hat man dann eigentlich schon mal überlegt an Spendenaktionen, an Benefizgala, gerade Sie Herr Sebastian. Sie kennen da auch so einige Stars denke ich. Weil Sie sind ja bisschen comedy-mäßig unterwegs im Poetry-Slam.. ob man halt da mal aktiv geworden ist. Alleine wir in unserer Freundesgruppe haben eine Spendenaktion gestartet und haben innerhalb von einer Woche wirklich eine gute Summe zusammen bekommen und das auch direkt weitergeleitet. Jetzt einfach mal um das Finanzielle bisschen anzukurbeln.“
Moderator: „Also die Frage nach dem Finanziellen und nach Spendenaktionen, da könnte ich gleich einharken, mach ich auch aber ich würde die Frage gerne deswegen noch ein bisschen zurückstellen.. ich vergesse es nicht ja? Die Dame in Rot, ja?“
Zuschauerin: „Ich habe auch genau so eine Frage nach den möglichen Spenden. Es ist gar nicht so einfach eine Adresse herauszufinden wo man spenden kann. Ich will nicht die Adresse die in der Tagesschau angegeben ist...“
Moderator: „Okay, auch abgespeichert. Kommen wir gleich drauf. Hier hatten wir noch zwei, ich weiß nicht jawohl und hier vorne war glaube ich zuerst..“
Eike Leidgens: „Hier um die Ecke sind auch noch welche..ich kann nicht weiter nach hinten rutschen, sonst..“
Moderator: „Okay dann machen wir vielleicht erst Sie und danach kommen Sie? Ja? Bitte.“
Zuschauer: „Also das ist eine Frage, die sich jetzt hier gebildet hat.. Wenn Sie sagen, dass Sie Schwierigkeiten haben, dass Leute zu Ihnen kommen, helfen wollen und ganz andere Hilfen anbieten als wirklich gebraucht werden, dann ist es doch vielleicht ganz sinnvoll, dass Sie irgendwo mal bei all dem was Sie im Internet oder so.. einfach die Hilfe die Sie brauchen oder das was von Flüchtlingen halt eben da an Hilfen benötigt wird, was man auch nicht kennen kann, weil man nicht in der Situation ist.. dass man das irgendwo auch dann öffentlich macht.“
Moderator: „Ja, wird ja gemacht.“
Zuschauer: „Es wird ja nur gesagt was alles nicht geht..“
Moderator: „Nein wird ja gemacht. Haben wir ja schon mehrfach erwähnt. Wird ja tatsächlich gemacht, also alle Netzwerke..“
Zuschauerin: „Alles was angeboten worden ist, ob Wohnraum eben und aus dem privaten Bereich ist, ist gleich abgewimmelt worden..“
Moderator: „Nenenene. Wir haben ja bereits.. also Entschuldigung aber der Kollege hat ja ganz deutlich gesagt.. ich muss es auch gar nicht.. soll ich es wiederholen?“
Zuschauerin: „..Ja aber das Medizinische..“
Moderator: „Nein nein. Die Netzwerke haben alle auf ihren Webseiten Spendenlisten. Da steht nicht drauf was sie nicht wollen, sondern was sie wollen.“
Michael Klüter: „Einfach vielleicht rein werfen in die Runde: Wenn ich helfen will in dem Bereich, wie gesagt das sind alles keine Vereine.. also wir haben ja auch Vereine dabei, das ist klar, aber die haben ihre speziellen Bedarfe gerade formuliert. Wenn Sie beim Netzwerk Wohlfahrtstraße.. habe ich am Anfang den Menschen geschrieben die Hilfe angeboten haben: „Herzlichen Dank, ich habe im Moment keine Idee für Sie oder wenn Sie eine Idee haben, wir können die umsetzen, dann tun wir das.. ansonsten folgen Sie uns einfach, folgen Sie unserer Facebook-Seite da steht irgendwann was drauf.“ Ich behalte das auch im Kopf wenn mir einer was angeboten hat, das ist genau das wies gerade beschrieben worden ist . Ich kann das vielleicht gerade nicht umsetzen.. und dann ist der Satz: „Fühlen Sie sich doch so wie freiwillige Feuerwehr. wochenlang brennt es nirgendwo. Dann machen Sie das, was Sie immer gemacht haben. Sie gucken Fernsehen, Sie engagieren sich irgendwo anders, ja Sie genießen Ihre Freizeit, warum nicht? Und dann kommt plötzlich das, wo Sie sagen..das kann ich jetzt und dann zeigen Sie auf und dann schreiben Sie uns auf diesen Post.“ Klar man müsste bei Facebook sein, das ist etwas einfacher da, aber dann funktioniert das, dann ist auch eigentlich kein Frust da. Das Problem ist immer, ich kann das nachvollziehen, man schwingt sich auf endlich.. jawohl jetzt tu ich was jetzt will ich was tun.. und genau in dem Moment krieg ich dann gesagt: „Ach sind alle da..“ Nein, nehmen Sie sich die Zeit, seien Sie froh dass Sie gerade nicht gebraucht werden und irgendwann plötzlich werden Sie gebraucht, irgendeiner hält Sie im Kopf und Ihr Angebot. Das gilt auch für das Akafö.“
Jörg Küper: „Wenn man helfen will, da denkt man ja auch relativ schnell immer an materielle Sachen und ich finde das ist gar nicht immer so eine materielle Geschichte, sondern das was eigentlich immer benötigt wird ist eigentlich Zeit. Zeit auf die Flüchtlinge zu zugehen, einfach mit ihnen reden. Ich muss doch nicht ankommen die Taschen voller Kleidung oder voller Spielzeug haben, sondern ich kann da einfach vorbei gehen , irgendwie Kontakte knüpfen.. das ist das Wichtige, das brauchen die Flüchtlinge. Die brauchen nicht irgendwie den zehnten Teddy, da haben sie oft schon wirklich genug, sondern einfach mit den Flüchtlingen reden, auf sie zugehen. Deswegen machen wir auch dieses Café, da kann man in den Erstkontakt kommen, wenn einem das nicht so behagt auf fremde Leute zu zugehen und so eine Unterkunft selbstständig zu besuchen, dieses Angebot machen wir ja, aber auch selbstständig unabhängig vom Café einfach da hingehen mit denen reden, zusammen ein Kaffee trinken, zusammen eine Kippe rauchen und Kontakte knüpfen und so weiter, das muss ja nicht immer organisiert sein, das kann ich dann machen, wenn ich Zeit habe. Das kostet kein Geld und darüber freuen sich die Flüchtlinge oft viel mehr als über irgendwelche materiellen Sachen und das ist auch wichtiger, weil diese materiellen Sachen die sind also oft wie man so hört im Überfluss vorhanden, aber das muss halt raus gehen über diese Willkommenskultur, es muss eine Begegnungskultur stattfinden. Das ist glaube ich die Aufgabe für die Zukunft, dass man sich wirklich miteinander austauscht, dass man eben Kontakt kriegt und dass es nicht immer nur so ein Abhängigkeitsverhältnis ist. Wir kommen da hin, spenden bisschen was und gehen nach Hause, fühlen uns gut. Sondern dass wir wirklich versuchen vielleicht auch sogar Freundschaften aufzubauen und so weiter. Dann zwischendurch vielleicht mal ein Behördengang der auch nicht immer so angenehm ist und so was halt anzubieten das finde ich halt oft viel wichtiger, als irgendwelche materiellen Sachen.“
Moderator: „Jetzt haben wir noch drei fragen hier, jetzt kommen wir endlich zu Ihnen.“
Zuschauerin: „Wie hoch ist der Bedarf an Sprachunterricht und welche sind die Voraussetzungen um sich an so einem Projekt zu beteiligen?“
Moderator: „Also die Frage wie groß ist der Bedarf an Sprachunterricht und was sind die Voraussetzungen um sich an einem solchen Projekt zu beteiligen? Wer möchte etwas dazu sagen aus der Runde? Bitte.“
Michael Klüter: „Wir betreuen ja die Flüchtlinge zu dem Zeit.. oder wir.. ja gut ich bleib mal bei dem betreuen.. betreuen tun wir eigentlich nicht. Wir haben den Kontakt zu den Flüchtlingen die sich in der Wohlfahrtstraße aufhalten in dem Zeitraum wo sie im Regelfall noch nicht als asylberechtigt anerkannt worden sind. In der Zeit haben sie meines Wissens keinen Anspruch auf einen bezahlten Deutschkurs. Das kann vielleicht Frau Meyer gleich noch mal anders erklären wenn es anders sein sollte, jedenfalls.. bei und ist es so, dass eine unserer Mithelferinnen dort kam.. ja nein die hat solche Sprachkurse auf lockerer Basis muss man sagen organisiert mit Ehrenamtlichen. Die finden statt in der Woche im Vereinsheim von Teutonia und das sind immer so eins, zwei Schulstunden würde ich mal sagen. Zeitweise haben wir bei diesen Kursen dann auch an Fahrrädern zum Beispiel gearbeitet und darüber dann Wortfindung betrieben. Inzwischen gibt es eine Buchkooperation mit einer kleinen Bücherei in.. oder kleinen Laden in Wiemelhausen. Dort kann hingehen, wer selber seine Bücher kauft, eins mehr kaufen. Eins mehr kaufen heißt der Buchhändler weiß welche Lehrbücher da gebraucht werden, weil es gibt bestimmte Lehrbücher die sind nach A, B, C, D.. kenne ich mich nicht so aus.. gestaffelt, also Levels jeweils. Die Lehrer, die Dozenten die da tätig sind, ja das sollten schon Personen sein die auch schon mal gelehrt haben vielleicht also ich weiß von mindestens einer, das ist eine Deutschlehrerin, die sich zur Zeit im Mutterschaftsurlaub.. heißt das gar nicht mehr.. Erziehungsurlaub befindet und die gesagt hat: „Mein Kind alleine reicht mit nicht ich komm mal noch zwei Stunden oder vier Stunden in der Woche dort hin und unterrichte Deutsch für Ausländer. Das sind so die Level, aber da ich denke wer sich das zu traut der kann das auch probieren, aber das würde sicherlich unsere Koordinatorin hat ein ausländischen Namen.. Ximena León, selber ausländische Wurzeln. Das ist kein Problem, auf unserer normalen Homepage steht das Angebot, wer sich das zutraut, wer Lehrer ist und sagt.. oder pensionierter Lehrer ist.. da kenne ich mehrere die das an anderen Unterkünften auch machen. Melden und ich denke das wird relativ schnell zu vermitteln sein. Allerdings bedenken Sie auch wieder da sitzt jemand, die Ximena arbeitet irgendwo anders und die macht das nebenher, das kann dann auch ein bisschen dauern, aber eigentlich ist das die Möglichkeit.“
Moderator: „Vielen Dank. Jetzt hätten wir hier eine Frage.. eine Rückfrage?“
Zuschauerin: „Ja. Gibt es eine Schulung zu dieser Unterrichtsabteilung oder..?“
Moderator: „Gibt es. Da kann ja die Meyer was zu sagen, weil sie da neulich noch E-Mails zu rum geschickt hat.“
Nadine Meyer: „Ja genau also die VHS die unterstützt da in dem Bereich, die bietet Workshops an für Ehrenamtliche die Sprachförderung anbieten und wenn so ein Angebot wieder kommt, dann wird das eben jetzt auch über ja die bereits genannten Seiten dann auch veröffentlicht.“
Moderator: „Okay, jetzt gehen wir erst nach da hinten, Sie habe ich gesehen.“
Zuschauerin: „Ich hab eine ganz konkrete Frage zu der Begegnungskultur. Und zwar habe ich vor zwei Tagen in der Ü35 einen Flüchtling kennen gelernt, dann haben wir E-Mails ausgetauscht und jetzt weiß ich nicht wo kann ich diese Person hinschicken, wo können wir zusammen einer Gemeinschaft begegnen, also zum Beispiel im Café lysA oder was gibt es da sonst noch? Der wohnt in Herne. Gibt es da sonst konkrete Anlauf-, Begegnungsstellen?“
Jörg Küper: „Herne weiß ich jetzt nicht so genau, vielleicht weißt du da was zu, ob es da was gibt.. wie gesagt unser Café und abwechselnd mit dem World Beat Club machen wir das immer jeden Montag in der Wohlfahrtstraße, im Vereinsheim ab 18 Uhr. Das ist zwei mal im Monat ist halt dieses Begegnungscafé und der World Beat Club macht halt so ein Musikabend. ist auch eine Begegnungsstätte mit Musik und so das kann ich dir anbieten. Ich weiß, dass in Bochum in der Innenstadt vom PLANB ist das glaube ich donnerstags dieses Begegnungscafé an der Alleestraße, vielleicht wissen Sie das genau um wie viel Uhr das ist?“
Nadine Meyer: „Also ich weiß nicht um wie viel Uhr das ist, aber das ist auch auf dieser Seite zu sehen. Da ist ein Kalender eingerichtet und da wird immer nach gehalten wo welche Aktionen statt finden. Da sind Begegnungscafés, Sprachcafés, Willkommenscafés.. also sind an verschiedenen Tagen, an verschiedenen Standorten findet da so was statt. Das kann ich aber nur für Bochum sagen.“
Moderator: „Eine Nachfrage, ja?“
Zuschauerin: „Ich wollte gerade ergänzen, mir wurde gerade zugeflüstert, dass das im PLANB am Mittwoch um 18 Uhr ist.“
Moderator: „Und hier kam noch eine Frage welche Seite, von welcher Seite wir denn gerade sprechen. Wir sprechen von der Seite www.Fluechtlingshilfe-Bochum.de. Das ist wie gesagt die Seite, auf der Sie sozusagen das ist so die übergeordnete Seite die als Wegweiser dienen soll für die anderen Milliarden von Webseiten, die es da gibt. Hier war die nächste Frage, wenn ich es richtig erinnere. Ihre hat sich erledigt okay.. dann hatten wir hier eine. Jawohl, da hinten.“
Zuschauerin: „Wir haben leider auch die Erfahrung gemacht, dass gerade diese spontanen Treffen eigentlich nicht so erwünscht waren oder sind. Also wir hatten auch wochenlang nach einem Termin gesucht, bis die ganzen Koordinatoren sich abgesprochen haben, dies und jenes. Also von so viel Spontanität war nicht unbedingt die Rede, also man wollte schon irgendwie ganz genau wissen wann, wer, wie viele Menschen, wie das Ganze ablaufen soll also festes Programm am besten und so viel wie gesagt so wie Sie das angekündigt haben, dass man da einfach mal so spontan vorbei schauen kann und Käffchen trinken kann, war jetzt nicht unbedingt unsere Erfahrung und wir hatten mit mehreren Absprache gehalten. Und abgesehen davon noch eine Anmerkung zur Begegnungskultur. Also ich weiß nicht, ob das jetzt unbedingt diese festen Anlaufstellen sein müssen, ich finde wenn man die Menschen einfach mal auch so ins Bermuda mal zum Kaffee einladen würde, dann würde das ja ausreichen. Man muss nicht unbedingt bestimmte Cafés haben, wo man sich trifft. Bochum ist groß.“
Jörg Küper: „Ja das ist klar oder. Das ist halt ein zusätzliches Angebot, dass da die ganze Stadt offen steht und dass wir das auch machen und zwischendurch die Leute zu einem nach Hause kommen oder man irgendwo mit denen hin geht, für mich versteht sich das von selbst. Das ist ein zusätzliches Angebot und ich kann nur sagen, kann jetzt für die Unterkunft an der Wohlfahrtstraße sprechen, dass das da kein Problem ist, wen man jetzt nicht in diesen Gruppen auftaucht, sonder da einfach vorbei zu gehen. Wie gesagt im Sommer ist da ja durchaus eine nette Dorfatmosphäre. Das kann in den Turnhallen zum Beispiel durchaus anders aussehen, da kann ich nicht sprechen. Weil da sind halt auch oft Wachdienste vorhanden und dann wird das glaube ich in den Turnhallen alles ein bisschen schwieriger, aber da müsste man halt sich mit der Stadt absprechen, da kann ich nichts zu sagen. Ins Café kann man immer spontan kommen zu uns.“
Moderator: „Und von dir auch ein sehr gutes Statement zu sagen: „Man muss sich da jetzt nicht unbedingt in bestimmten Cafés treffen, man kann sich eigentlich auch in ganz Bochum treffen.“ Ja genau, vielen Dank. Jetzt das habe ich gesehen, aber hier vorne war zuerst eine Frage, bitte.“
Zuschauerin: „Ich hätte noch eine Frage zu dem Sprachunterricht. Und zwar ich höre hier Bücher und was weiß ich. Was ist denn mit den anderen Analphabeten, was ist mit den Leuten die nur die arabische Schrift kennen? ist man da auch vorbereitet drauf? Da muss man doch viel behutsamer und geduldiger im Vorfeld schon arbeiten, bevor man das Buch überhaupt in die Hand nimmt.“
Moderator: „Also hier kommt der Hinweis, dass wir Sprachunterricht nicht nur für diejenigen Flüchtlinge geben können, die bereits eine Schrift beherrschen, sondern dass es darunter auch Analphabeten gibt. Will darauf jemand reagieren? Oder hier gibt es einen Wortbeitrag, jawohl direkt dazu.“
Zuschauerin: „Ich habe versucht in dem KI, das ist die Abkürzung für KiBo, für Kommunales Integrationszentrum dieses Problem aufzuwerfen, weil gerade mit arabischer Schrift, wenn die überhaupt schon Schrift gelernt haben, in anderen Fällen können die manchmal gar keine Schrift. Auch die unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge. Es sind von der IFAK Kurse für mF eingerichtet worden und ich habe vor kurzem mit dem Kommunalen Integrationszentrum wirklich darauf hin zu wirken versucht, dass für Ehrenamtliche solche Fortbildung ist. Ich werde nächste Woche noch mal mit der Frau Kölner sprechen, für Lehrerfortbildungen ist vielleicht was, aber genau dieser Punkt. Es werden auch pensionierte Lehrer gesucht laut Homepage. Wenn jemand Studierender ist oder Deutschlehrer, die können mit Alphabetisierung oder mit Analphabeten nicht auf Anhieb gut umgehen. Ich mache es gerade selbst aktiv und es lässt sich machen, aber man muss ganz anders ran gehen und dafür muss die Stadt Bochum eine spezielle Fortbildung mit der IFAK zusammen machen, denn die haben solche Fachkräfte.“
Zuschauerin: „Ich wollte noch was anhängen..“
Moderator: „Ja, vielleicht kann ich es kurz.. weil ich glaube nicht, dass das obwohl Sie sehr laut und deutlich gesprochen haben, dass das alle hören konnten. Es gab ja hier die Frage: „Wie geht man mit Flüchtlingen um die Analphabeten sind?“ Und daraufhin der Hinweis: Es gibt von der IFAK da oder gab von der IFAK da besondere Fortbildungen, weil das natürlich auch besondere Fertigkeiten auf der Lehrerseite verlangt mit solchen Flüchtlingen dann Deutsch zu erlernen gemeinsam.“
Zuschauerin: „Es ging aber nur mithilfe einer Stiftung. Die Stadt hat sich darum nicht gekümmert.“
Moderator: „Ja und genau darauf wäre ich jetzt gerade gekommen.. und dann noch mal der deutliche Appell an die Stadt Bochum möglicherweise in Zusammenarbeit mit der IFAK das auch in Zukunft fort zu setzen. Jetzt hatten Sie noch eine Nachfrage?“
Zuschauerin: „Ja ich habe noch eine Bitte. Und zwar ist zwar ganz nett, dass immer aufs Internet verwiesen wird und auf Facebook. Ich habe Internet, ich kann. Ich geh nicht auf Facebook. Grundsätzlich nicht. Und es gibt ganz viele Menschen, von denen ich weiß, dass sie gern helfen wollen, die aber keine Idee haben wie man überhaupt ins Internet kommt und die Schiss haben vorm Internet und so weiter. Aber fast alle Haushalte bekommen den Stadtspiegel und vielleicht kann man manche Sachen auch immer zeitgleich in den Stadtspiegel setzen lassen. Dann wäre ich sehr dankbar im Namen aller derer, die sich nicht trauen zuzugeben, dass sie gar nicht ins Internet gehen.“
Moderator: „Finde ich auch einen wichtigen Hinweis noch mal. Wollen wir nicht zu viel Werbung hier machen für Soziale Netzwerke. Ja es ist natürlich eine schnelle und effiziente Art der Kommunikation ist klar. Aber der Hinweis ist natürlich vollkommen richtig. Es gibt Leute die haben kein Internet oder die wollen nicht ins Internet, die wollen nicht zu Facebook und die Anregung vielleicht die auch über andere Kanäle zu versuchen zu erreichen. Es findet wahrscheinlich auch in gewisser Form bereits statt. Ich weiß nicht ob jetzt im Stadtspiegel Annoncen geschaltet werden..“
Zuschauerin: „Ab und zu war da was, aber nie genug.“
Nadine Meyer: „Ich schicke aber auch Sachen per Post zu, also wenn mir jemand sagt er hat keine E-Mail-Adresse oder so was, also so flexibel sind wir da auch.“
Sebastian 23 „Das Schauspielhaus Bochum macht doch Informationsveranstaltungen, wo Bürger Fragen stellen können.“
Moderator: „Vielen Dank. So ich muss mal gucken, dass ich hier nicht völlig den Überblick verliere. Hier ist noch mal eine Frage, diese ist aber jetzt bei mir relativ spät. Hier war vorher noch was, ist das noch aktuell? Okay, dann los.“
Zuschauerin: „Ich würde eigentlich nur sagen, dass wir von der Rosa Strippe ein Angebot haben für Migranten und Flüchtlinge. Das ist halt ein sehr spezielles Angebot, richtet sich nur an homosexuelle Migranten und Flüchtlinge. Da würde ich auf jeden Fall auch noch mal auf Frau Meyer zu kommen und dass vielleicht.. das ist ein Montagsangebot, Montags findet ein offener Treff statt. Es ist ein sehr spezielles Angebot und das ist ein sehr spezielles Thema, gerade eben Menschen mit anderen Kulturkreisen gehen mit diesem Thema anders um. Deswegen bitte ich alle, die vielleicht auf Menschen treffen, die diese „Problematik“ in Anführungszeichen haben, dass die vielleicht auf uns hingewiesen werden, weil wir können Beratungen anbieten. Die Rosa Strippe ist ein Psychosoziales Beratungszentrum für Lesben und Schwule. Wir haben einfach ein Teilhabe-Angebot praktisch initiiert wo Menschen hin kommen können und mit denen wir Freizeitgestaltung machen, die sich austauschen können und sich bei uns vernetzen können.“
Moderator: „Okay, vielen Dank. Also noch mal ein Hinweis auf ein spezielles Beratungsangebot für homosexuelle Flüchtlinge. Die Rosa Strippe. Jetzt hier vorne. Ich freue mich über die vielen die wollen, wir müssen aber auch ganz langsam zum Ende kommen. Also vielleicht sortieren Sie Ihre Fragen im Kopf schon mal ein bisschen vor und die wichtigste die stellen Sie jetzt noch. Jetzt erst mal hier vorne.“
Zuschauerin: „Ich habe eigentlich eine Frage für meine Nachbarin, die leider heute nicht kommen konnte, aber die hat gesagt sie hätte erfahren, eben auch dass Minderjährige allein reisende oder flüchtende Flüchtlinge oder Flüchtlingskinder sogar in Bochum wären und das wären auch relativ viele und die Frage ist.. sie würde sich wahrscheinlich oder eventuell für eine Vormundschaft interessieren und sie würde aber gerne wissen wo man sich hin wendet und mit wem man dann spricht. Und ob das überhaupt gewünscht wird oder ob die überhaupt erst mal in der Stadt so zu sagen versorgt werden..“
Moderator: „Genau, also die Frage nach unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen, umF wie das in der Amtssprache heißt. Wer kümmert sich um die und wie kann man sich auf dem Gebiet engagieren?“
Eike Leidgens: „Also da gibt es zum Beispiel den Kinderschutzbund in Bochum an den man sich wenden kann, die bieten regelmäßig Schulungen an , da sind wir auch oft zu Schulungen und die organisieren das sehr sehr wunderbar und wenn da jemand sagt: „Ich habe so viel Zeit und kann Verbindlichkeit geben so was zu übernehmen.“ Wir merken das in der Therapie mit in der Regel Flüchtlingen, dass es Gold wert ist, wenn da Vormünder hinter stehen, die sich gut kümmern und vielleicht besser kümmern können, als Amtsvormünder, die so viele Vormünder haben, dass sie mit Mühe und Not die einzelnen Namen auseinander halten können.“
Zuschauerin: „Es gibt also einen ganz klaren Plan?“
Eike Leidgens: „Ja, gerne an den Kinderschutzbund wenden. Ich glaube im Moment haben die auch viele, die sich melden, aber ich glaube die können noch welche unterbringen.“
Moderator: „Vielen Dank. Da hinten bitte.“
Zuschauerin: „Also ich habe eigentlich schon mal zwei Fragen. Einmal zu dem Begegnungscafé. Wir waren an der Unterstraße und da gab es extrem hohe Sprachbarrieren. Also ich kann kein Kurdisch und kein Arabisch und die konnten kein Englisch. ist denn bei Ihnen zumindest so ein Dolmetscher vor Ort oder mehrere Menschen die eben diese Sprachen können, damit man überhaupt in irgendeinen Kontakt geraten kann?“
Jörg Küper: „Da sind mehrere Menschen, also da sind keine jetzt offiziellen Dolmetscher einer kann es aber glaube ich. Aber das sind mehrere Menschen, die halt verschiedene Sprachen können. Viele von den Bewohnern können auch mittlerweile Englisch und können auch mittlerweile zum Teil ganz gut Deutsch, weil sie auch schon länger da vor Ort leben. Das ist aber so ein bisschen anders als in diesen Notunterkünften, weil wirklich eine hohe Sprachbarriere ist. Merk ich auch in der Kleiderkammer zum Beispiel in der Lewacker Straße ist immer ein bisschen schwierig. Die Probleme haben wir jetzt im Café nicht. Also wenn da Leute sind, die kein Englisch oder kein Deutsch können, dann übersetzt halt ein Kollege von denen.“
Zuschauerin: „Und noch mal zum Kinderzirkel würde ich trotzdem gern noch was wissen..“
Moderator: „Die Frage habe ich zwar jetzt nicht wiederholt, ich glaube sie hat sich aber allen aus der Antwort erschlossen. Es ging um die Sprachbarrieren. Ja, Frage zum finanziellen?“
Zuschauerin: „Genau, darauf wollten wir ja noch mal zurückkommen...“
Moderator: „Das ist nett ich hab das zwar..“
Moderator: „Was macht eigentlich das Schauspielhaus? Sie haben vielleicht beim Hereinkommen diesen wunderschönen Aufsteller dort hinten gesehen. Der ist heute frisch aus dem Druck gekommen und heute ist auch tatsächlich der Tag, schaffen wir gerade noch, wo wir unsere Spendenaktion starten. Und zwar ist das eine Initiative des Ensembles, des Schauspielensembles am Schauspielhaus Bochum, die unter anderem aktiv geworden sind, es gibt hier am Haus eine AG Flüchtlinge auch wie in so vielen Betrieben. Wo diejenigen zusammen kommen, die Kriegsmitglieder einfach, die Schauspieler aber auch Leute aus anderen Abteilungen, die sich in diesem Gebiet aktiv beteiligen wollen und betätigen wollen und in dieser AG Flüchtlinge ist eben diese Initiative entstanden oder aus dem Ensemble dieser AG Flüchtlinge rein getragen worden und das machen wir ab heute. Das heißt ab heute sammeln die Schauspieler des Schauspielhauses nach jeder Vorstellung, also nach jeder Hausproduktion im Foyer an diesem Aufsteller und wir sammeln für ein konkretes Ziel, nicht einfach nur für die Flüchtlinge, sondern wir sammeln tatsächlich bis 2. Dezember für die Medizinische Flüchtlingshilfe, die nämlich momentan einen Spendenappell am laufen hat. Das ist auf www.Gemeinschaftscrowd.de, wieder eine Webseite leider. Der Vorteil an dieser Webseite ist, wenn Sie Ihre Spenden über diese Webseite so zu sagen bündeln, dann geben die noch mal ein gewissen Prozentsatz drauf. Das hat also einen Vorteil und wir werden das auch so machen, dass wir für die medizinische Flüchtlingshilfe sammeln, dass dann über diese Webseite der MFH direkt zukommen lassen, also die nehmen nichts davon weg, um Gottes Willen, sondern diese Aktion gibt noch mal ein kleinen Betrag dazu drauf.. 10% genau wenn man das Spendenziel erreicht hat und das Spendenziel sind erst mal 23.050€ bis zum.. ich habe das ganz gut vorbereitet.. bis zum 2. Dezember 2015 müssen wir das erreicht haben und wir sammeln also bis zum 2. Dezember 2015 für die MFH und zwar nicht nur für die MFH generell, sondern für eine mobile Beratungsstätte. Mobile Beratungsstätte in den Flüchtlingsheimen, das ist das was die momentan am dringendsten brauchen. Und danach wird es andere konkretere Spendenziele geben, das können Sie jeweils dem Aufsteller entnehmen, da ist so ein kleines Schälchen das man auswechseln kann und da werden wir uns die Spenden die dann nach den Vorstellungen gesammelt werden dann anderen Organisationen immer in Bochum zukommen lassen, die konkret mit Flüchtlingen arbeiten. Das ist eine Sache die wir machen, dann hat Sebastian 23 bereits das Thema Benefizvorstellungen angesprochen, dazu möchte ich jetzt noch gar nicht so viel sagen, weil das momentan noch in Arbeit ist, beziehungsweise auf der nächsten Sitzung der AG Flüchtlinge werden wir das besprechen, ist aber natürlich auch eine Idee. Und da gibt es viele andere Dinge, die wir machen, wir haben unsere Spielclubs zum Beispiel Flüchtlingen gegenüber geöffnet. Wir sind gerade dabei einen gemischten Chor ins Leben zu rufen wo sowohl Bochumer Bürger, als auch Mitarbeiter des Hauses, als auch Flüchtlinge gemeinsam singen können. Wir sind dabei mit dem World Beat Club zusammen zu arbeiten, haben also unsere Räume in der Humboldtstraße, dem World Beat Club gegenüber geöffnet, dass die da ihre regelmäßigen Sessions oder eine der regelmäßigen Sessions abhalten können. Der World Beat Club, wer das nicht kennt, ist eine Organisation die sich auch im Grunde der kulturellen Begegnung verschrieben hat. Da geht es einfach ganz simpel darum, dass man zusammen Musik macht. Zusammen trommelt, da kann im Grunde auch jeder teilnehmen, da sind Sprachbarrieren dann im Grunde gar nicht so ein Thema, sondern man setzt sich einfach zusammen in Raum und macht zusammen Musik. Das finden wir eine sehr gute Initiative, deswegen wollen wir mit denen zusammen arbeiten und so weiter und sofort. Das heißt es passiert auch einiges am Schauspielhaus. Das musste ich so zu sagen jetzt in eigener Sache noch am Ende unterbringen. Und verbunden damit ist der Aufruf, ich nehme an Sie sind ja, oder viele von Ihnen gehören zum Schauspielhaus Publikum. Sagen Sie das auch weiter, also nach jeder Vorstellung, jeder Hausproduktion denn anders darf man das leider nicht machen, aber es ist ja auch eine Initiative des Schauspielhauses. Also nach jeder Hausproduktion wird ab heute in den Foyers gesammelt. So. Damit kommen wir zum Ende..“
Eike Leidgens: „Ganz kurz, wenn ich noch ergänzen darf..“
Moderator: „Zum Ende der Veranstaltung, wenn es keine Ergänzungen mehr gibt hätte ich jetzt eigentlich sagen wollen. Bitte.“
Eike Leidgens: „Ich glaube es ist im Laufe des Abends klar geworden, dass obwohl der Bedarf stetig steigt sowohl bei Klienten als auch beim Angebot, bei Ehrenamtlichen, bei uns bisher nicht die Möglichkeit bestand unser Team zu vergrößern, was bei weitem erforderlich ist um durch soziale Versorgung in ganz Bochum sicherstellen zu können. Und gerade die mobile Beratung ist da natürlich Konzept was wir uns überlegt haben, womit wir versuchen wollen in Zukunft auch ganz Bochum abdecken zu können Leute zu unterstützen, aber auch vor Ort Ehrenamtliche in Kontakt kommen zu können und da eventuell auch den Kontakt herstellen zu können, wenn konkreter Bedarf ist. Wir haben dieses Finanzierungsziel von 23.050€, das haben wir extra niedrig gesetzt, weil wenn wir das nicht erreichen dann kriegen wir gar nichts. Darum haben wir gesagt: „Lieber ein möglichst realistisches Ziel setzen womit wir eine Person einstellen können das ist einfach so..“
Moderator: „Die Hälfte ist ja tatsächlich auch schon erreicht.“
Eike Leidgens: „Genau die Hälfte haben wir davon erreicht, aber das ist eine Person mit einer halben Stelle. Wir würden gerne, sehr gerne, und darum finde ich das gut, dass das Schauspielhaus das macht, 80.000€ zusammen bekommen und zwei Personen mit einer halben Stelle einzustellen und auch alles was wir für die Mobile Beratung brauchen, zur Verfügung zu haben. Ich habe Flyer mit, wer sagt: „Ich will da gerne was spenden.“ Kann sich auch direkt hier ein Flyer abholen. Wir würden uns riesig freuen, wenn wir das auch noch bekannt machen und uns da unterstützt.“
Moderator: „Vielen Dank. Ja damit kommen wir zum Ende der Runde. Es sind viele Informationen ausgetauscht worden, sind von Ihnen sehr viele konkrete Fragen gekommen, was mich sehr freut. Ich glaube wir haben auch viele der wesentlichen Bereiche, ob das jetzt um die Sachmittelspende geht, ob das um die Sprachbarrieren geht, ob das um die futurellen Begegnungen geht, also wo kann man einfach mal zwanglos sich austauschen, miteinander treffen. Oder auch hier Angebote von tatsächlich auch größeren Sachmitteln. Wir haben eigentlich alle Bereiche so ungefähr berührt. Was ich so ein bisschen mitnehme ist vielleicht noch mal der Appell gegenseitig Geduld zu haben. Also das ist einfach so, das ist ja bisschen auch im Laufe der Diskussion raus gekommen. Das Frustpotential ist groß, ist auf beiden Seiten groß. Auf der Seite derjenigen groß, die helfen wollen und nicht wissen wohin damit und es ist natürlich auch.. obwohl Sie sich sehr zurück gehalten haben.. auf der Seite derjenigen existent, die täglich in der Arbeit stehen und gar nicht wissen wie sie diese ganzen Angebote noch koordinieren sollen, weil sie auch gar nicht die Strukturen haben, die es ihnen erlauben würden das zu bewältigen. Sebastian 23 hat das finde ich sehr gut zusammen gefasst. Das ist letzten Endes eine britische Frage, das heißt also wenn wir den Frust haben, dann sollten wir den Frust wirklich auch an die richtige Adresse richten und nicht an diejenigen, die jeden Tag versuchen die vielen Angebote an Hilfe, die es ja Gott sei Dank gibt, zu koordinieren. So. Vielen Dank.“
Eike Leidgens: „Ganz persönlich von mir, ich von der Organisation ganz persönlich von mir, wenn Sie dann wie die freiwillige Feuerwehr zu Hause sitzen und warten.. vergessen Sie nicht zur richtigen Zeit auch in der Wahlkabine für Flüchtlinge engagieren.“
Moderator: „So ist es. Dann sag ich ganz zum Schluss noch mal www.Fluechtlingshilfe-Bochum.de oder aber schreiben Sie einen Brief an Frau Meyer, die antwortet auch auf Briefe oder hat auch ein Telefon. Ich danke Ihnen sehr für Ihre vielen interessanten Fragen und ich danke den.. Referenten hätte ich fast gesagt.. also den Vertretern der Organisationen hier auf dem Podium für Ihre vielen Antworten. Herzlichen Dank, kommen Sie gut nach Hause, tschüs.“
Links zum Artikel:
- Flüchtlingshilfe in Bochum (offizielle Website)
- Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum e. V. (offizielle Website)
- Netzwerk Wohlfahrtstraße - Flüchtlingshilfe (offizielle Website)
- Train of Hope Dortmund (Facebook-Seite)
- Ehrenamt - Stadt Bochum (offizielle Website)
- Caritas Bochum (offizielle Website)
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