» Video-VersionSchlagwörter: Schauspielhaus, Theater, Schauspieler, Bernd Rademacher, Manfred Böll, Stephan Ullrich, Nicola Mastroberardino
Dauer: 5:12Drehort: EhrenfeldSponsor: PIXELHAUS®» Filmübersicht
Spielzeit-Eröffnungfest Schaupielhaus Bochum mit Tag der offenen Tür
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„Ich finde schon, das Bochum ein ganz besonderes Verhältnis zu seinem Theater hat. Hat auch ’nen Krux, denn fünfzig Prozent der Sätze beginnen mit ‚damals’, der Rest mit ‚früher’. Das ist auch ’ne ganz schöne Bürde, die man so mitschleppt im täglichen Leben; Viele reden immer nur von früher von Zadek und Schalla und Peymann, gehen aber gar nicht mehr hier her, sagen dann so: ‚Ja, ich war früher in der Peymannzeit da, seitdem geh ich aber gar nicht so oft, weil ich habe gehört das und das…’ und machen sich kein eigenes Bild, das mein ich damit; Das ist manchmal ein bisschen schwer mit der Bürde zu leben.“ Bernd Rademacher, Schauspieler
Oha! Die schwere Bürde der Vergangenheit; Hier wird ihr begegnet. Hiermit, besser gesagt: Mit einem Tag der offenen Tür, um neue Generationen und Familien ins Theater zu locken. Dafür packen die Maskenbildnerinnen ihre Schminke aus, die Werkstätten im Hinterhof des Schauspielhauses öffnen ihre Türen; Die Kleinen werkeln und im Kleinen sieht man, was später mal ganz groß werden soll. Einblicke auch in die Schlosserei, dort werden gerade zwar nur kleine Mitbringsel gebaut und keine großen Bühnenstücke gefertigt, aber man bekommt einen kleinen Einblick, was alles so hinter einer großen Aufführung steckt. Selbst Insider freuen sich über einen ersten blick hinter die technischen Kulissen.
„Heute zum ersten Mal, weil ich da sonst eigentlich nichts mit zu tun habe, die Anderen nur beim Arbeiten stören würde. Da bleiben wir dann lieber unter uns, haben aber trotzdem ganz viel Kontakt unter einander, eher so freizeitmäßig, in der Kantine oder so.“ Manfred Böll, Schauspieler
Weiter geht der Rundgang rund ums Haus und dann natürlich ins haus. Weitere Einblicke, wo man sonst nicht hinkommt: Ein Workshop für Nachwuchsschauspieler. Die hohe Kunst des Improvisationstheaters. Im Foyer, Etage 1, sammelt sich inzwischen das Publikum: Der Räuber Hotzenplotz ist da! Nur Stimme und Hut, das reicht zum Eintauchen in die Welt rund um die gestohlene Kaffeemühle und zum Erstaunen der nächsten Generation.
„Es ist sehr wichtig, dass wir Familien wieder ins Theater holen; Wir haben eigentlich zwei Generationen verloren. Wir brauchen wieder die jungen Leute, so zwischen sechzehn und achtunddreißig, die es immer schwer haben ins Theater zu gehen, weil die Zeit fehlt, und da ist so ein Familienfest ganz wichtig, damit auch die ganz jungen mal sehen, wie wir zaubern.“ Stephan Ullrich, Schauspieler
„Zaubern“, ist ein schönes Stichwort; Die Zauberwelt von Kalle Wirsch und anderen Figuren steht zum Verkauf. „Alles muss raus!“, in der Kostümabteilung. Alles ist schön, nicht alles ganz praktisch: Die Damenmode aus der Zeit von Cyrano de Bergerac war schon damals nicht all zu bequem, aber allein die Vorstellung, so ein Kleid einmal zu besitzen, zieht die Massen. Nehmt was ihr wollt! Fühlt euch für einen Tag wie eine Prinzessin, oder wenigstens wie eine Schauspielerin, die auf der Bühne steht und um die Gunst des Publikums kämpft.
„Es schon auch ein hartes Pflaster, aber wenn man’s mal geschafft hat, oder die Gunst der Zuschauer kriegt, ist es ein wunderbares Gefühl. Das klappt nicht immer, aber wenn es dann so ist, dann ist es wunderschön hier.“ Nicola Mastroberardino, Schauspieler
Wunderschön ist auch immer wieder dieses Haus und seine Bestimmung. Ja, es stimmt, die Bochumer haben ein besonderes Verhältnis zu ihrem Schauspielhaus, sonst kämen sie nicht so zahlreich zur Spielzeiteröffnung, nur um sich hier wohl zu fühlen.
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