Bye, Bye, Opel!

Am 4. Dezember 2014 läuft der letzte in Bochum produzierte Opel vom Band. Ein - leider - historischer Augenblick. Damit endet ein besonderes Kapitel Bochumer Wirtschaftsgeschichte. Doch auch wenn der Abschied nicht glanzvoll ist: es gab auch gute Jahre! Ein Rückblick in die Zeit, als Opel noch eine Erfolgsgeschichte war. Und es zeigt sich, Geschichte wiederholt sich - manchmal.


Schließung des Opelwerks Bochum - Ein historischer Rückblick

Schließung des Opelwerks Bochum - Ein historischer RückblickEs begann alles im Jahr 1960 mit einem Vertrag, zwischen der Stadt Bochum und der Adam Opel AG. 1962 wurde dieses Werk hier fertiggestellt und begann mit der Produktion und 2014 ist hier jetzt Feierabend. Bochum ist nich mehr Opel. Nach über 50 Jahren. Die Scheidung kurz nach der Goldenen Hochzeit. Es bleibt ein bitterer Nachgeschmack und doch: Es gab auch viele schöne Jahre. Ein Rückblick in das Jahr 1966 zeigt zwei Dinge: Wie erfolgreich und wie wichtig dieses Werk war. Für die Stadt Bochum und für Opel gleichermaßen. Eine Annäherung aus der Luft.

Moderator: Schließung des Opelwerks Bochum - Ein historischer Rückblick"Von Jahr zu Jahr ändert unsere Stadt ihr Gesicht. Überblicken kann man den raschen Aufbau am besten von oben, deswegen ist der Kameramann, der Bochumer Jahresschau diesmal in die Luft gegangen."

Moderator: Schließung des Opelwerks Bochum - Ein historischer Rückblick"Nicht zuletzt unter dem Druck, der seit 1958 schwelenden Strukturkrise im Steinkohlen Bergbau, hat die Stadt Bochum die Umstrukturierung ihrer bis dahin allzu einseitig auf Kohle- und Stahlbasierenden Industrie mit allen Mitteln vorangetrieben."

Moderator: "Dazu gehörte auch die Ansiedlung des Zweigwerkes Bochum, der Adam Opel AG."

Moderator: Schließung des Opelwerks Bochum - Ein historischer Rückblick"Hier im Werk eins, in Bochum Lär, das im Oktober 1962 seine Produktion aufgenommen hatte, lief fast auf den Tag genau vier Jahre später am 11. Oktober 1966 der eine millionste Opel Kadett vom Band. Zur zünftigen Richtfestfeier am 23. Mai 1966 in der Riesenhalle auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Bruchstraße, hatten sich zahlreiche Ehrengäste aus Wirtschaft und Verwaltung eingefunden. Mit ihrer Anwesenheit dokumentierten sie die Verbundenheit mit einem Unternehmen, das sich inzwischen zum größten Arbeitgeber in unserer Stadt entwickelt hat. Das neue Zentralersatzteillager soll, wie der damalige Leiter des Bochumer Werkes Cunningham erklärte, die schnelle und zuverlässige Belieferung der Opelhändler und ihrer Kunden in aller Welt noch weiter verbessern.Denn:"

Alexander Cunningham, Ehemaliger Opel-Generaldirektor: Schließung des Opelwerks Bochum - Ein historischer Rückblick"Zur Zeit produzieren wir täglich ungefähr 1250 Kadettwagen und es ist geplant, in Zukunft diese Zahl auf 1700 pro Tag anzuheben. Die gesamte Jahresproduktion wird sich dann auf über 400000 Wagen belaufen."

Moderator: "Oberbürgermeister Heinemann betonte, dass die Anteilnahme der Stadt Bochum am Geschick dieses Werkes einen sehr realen Hintergrund habe."

Fritz Heinemann, 1959-69 Bochumer Oberbürgermeister: Schließung des Opelwerks Bochum - Ein historischer Rückblick"Die Ansiedlung der Adam Opel AG in Bochum bedeutete für die Stadt eine wesentliche Verbesserung ihrer Wirtschaftsstruktur. Opel erschien damals auf dem ersten Höhepunkt der Kohlenkrise als ein neuer Impuls wirtschaftlichen Lebens, da Bochum wegen der vielen Zechenstilllegungen vielfach schon eine sterbende Stadt genannt wurde."

Schließung des Opelwerks Bochum - Ein historischer RückblickGeschichte wiederholt sich, aber man muss es heute nich mehr so dramatisch ausdrücken. Bochum wird auch dieses mal nicht sterben.
Wir haben jetzt nur eine große Gewerbefläche zu vermieten.


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