Styropor-Recycling

Womit verdienen die Bochumer Firmen eigentlich so ihr Geld? Da sieht man oftmals Namen, Werbung und Logos und fragt sich: was machen die eigentlich? Ein schönes Beispiel dafür ist die Firma Fischer & Söhne. Ein Entsorgungs-Fachbetrieb, der durch seine Vielzahl von hellblauen und grünen Containern auffällt. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass der Entsorger nicht nur entsorgt, sondern auch recycelt und das auf ungewöhnliche Art und Weise.


Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & Söhne

Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & SöhneDie Freude ist groß, die Augen strahlen. Was versteckt sich in diesem Paket? Ein Geschenk! Und weil es so gut und sicher verpackt ist, wird das Auspacken zur reinen Freude. Heil, glänzend und ohne Kratzer, dank des guten Verpackungsmaterials Styropor. Das wird ja jetzt wohl nicht mehr gebraucht. Wohin damit? In den Müll. Schwarz, gelb, egal, Hauptsache weg. Und was hier einen Mülleimer voll macht füllt woanders einen ganzen LKW.

Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & SöhneWenn die Möbelhäuser oder Elektrofachhändler mal eben ihren Abfall loswerden wollen, dann sieht das so aus. Bergeweise Styropor landet täglich bei der Bochumer Entsorgungerfirma Fischer & Söhne. Früher war das Müll, der verbrannt wurde, heute ist der Abfall Rohstoff, denn dank neuer und moderner Technik kann Styropor beliebig oft wieder recycelt werden.

Uwe Brückner, Fischer & Söhne: Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & Söhne„Ja wenn man überlegt, dass man vor Jahren viel Geld für Styropor bezahlt hat zur Entsorgung und mittlerweile man so weit ist, die Recycling-Branche darauf auch reagiert hat, dafür Maschinen hergestellt hat um das wieder zu recyceln. Sprich also in der heutigen Zeit ist alles sehr knapp geworden, auch Rohstoffe und Öl gerade, Styropor wird aus viel Öl hergestellt.“

Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & SöhneStyropor wiegt nicht viel, eine ganze LKW-Ladung voll nur zwischen 300-400 kg, ein Sack voll sogar nur ein paar Kilo. Aber Styropor ist sperrig. Abholen ist der erste Schritt des Recyclings, Sortieren der zweite. Weiß muss es sein und sauber, jedes Stück wird überprüft, Aufkleber werden entfernt. Dann kommt das Styropor aufs Förderband.

Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & SöhneAuf zum nächsten Schritt, das Zerkleinern. Ein gefräßiger Schredder wartet auf Nahrung. Diese Maschine kennt keine Gnade, große und kleine Zähne machen das Styropor wieder zu dem, was es mal war, kleine Kugeln aus Schaumstoff.

Uwe Brückner, Fischer & Söhne: Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & Söhne„Das ist wieder Rohstoff, also viele nehmen es z. B. zur Verarbeitung von Polstermöbeln, gerade im Bereich von Küchenmöbeln. Die unteren Polster sind heute nicht mehr mit Federkern, also nur noch die Hochwertigen, sondern da drin unten befinden sich dann Styroporkügelchen.“

Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & SöhneNoch knapp vor dem Leben als Sitzkissen gerettet, diese Perückenköpfe. Dazu konnten sie sich dann wohl nicht durchringen, diese kleinen, putzigen Engel in den Schlund des Schredders zu werfen.

Olaf Taubert, Fischer & Söhne: Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & Söhne„Manchmal gibt es von Weihnachtssachen Sterne, es sind die unterschiedlichsten Sachen bei. Also die Köpfe oder auch die Engelchen, die hier links oben stehen, waren auch schon dabei, es sind schon skurrile Sachen bei, das stimmt schon.“

Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & SöhneAlles was nicht skurril ist kennt nur einen Weg, rein in den Schredder, zerkleinern und hinten in ein Gebläse hoch in ein Silo. Dort wird das Styropor nach unten durchgereicht, direkt in eine Druckpresse hinein, und die läuft an, wenn sie gut gefüllt und erhitzt ist. Bei 55-65°C wird das Styropor weich und klebrig und durch die Presse eng zusammen gedrückt. So entstehen dann diese Blöcke. Zentimeterweise kommen sie aus der Presse heraus, mit einer Verdichtung von 30:1 zum Ausgangsmaterial. Ist die Stange lang genug wird sie auf Maß gebracht und mit scharfer Säge geteilt.

Olaf Taubert, Fischer & Söhne: Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & Söhne„Es werden dann Blöcke rausgepresst, in den Größen 80 cm oder 120 cm. Die Gewichte von den Blöcken, der kleinere, der 80 cm hat wiegt ca. 20 kg, der große 40 kg. Also habe sie später eine Euro-Palette mit fünf Lagen hoch, so wie sie es jetzt hier sehen, ein gewicht von 340 bis, sagen wir mal 400 kg.“

Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & SöhneUnd so sieht er dann aus, weiß, sauber, dicht und nicht zu heiß gepresst, sonst würden Verschmelzungen sichtbar, was schlechte Qualität wäre. Eine Euro-Palette wiegt jetzt bis zu 400 kg, 32 Stück davon gehen in einen Container. Gut verpackt und fixiert werden die Styroporstangen für den Transport vorbereitet. Wenn ein LKW kommt bringt er ein paar hundert Kilo Styropor, wenn er die Ladung wieder mitnimmt sind das elf bis zwölf Tonnen, 30 Mal so viel wie bei der Hinfahrt. Das ist Verwertung und Recycling, dafür wird Styropor benötigt.

Uwe Brückner, Fischer & Söhne: Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & Söhne„Ja das Beste sind natürlich Wertstoffhöfe oder, sprich gerade bei Fischer & Söhne, kann man das also auch kostenlos entsorgen, sprich also hier auf der Daimlerstraße oder der Altenbochumer Straße abzugeben, ohne dass das großartig in die gelbe Tonne kommt. Und wie gesagt, Recycling-Höfe oder Fischer & Söhne nehmen das jederzeit gerne an.“

Styropor-Recycling beim Entsorgungs-Fachbetrieb Fischer & SöhneUnd, was passiert jetzt mit diesen Stangen? Das Material, also das Styropor, wird in der Industrie wieder aufgebläht. Und dann beginnt das Spielchen wieder von vorne: Verpackungsmaterial, Abfall, Wertstoff, das unendliche Leben einer Styroporkugel.


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