» Video-VersionSchlagwörter: Uni-Center, Axel Schäfer, Wohnungsbau, Wohnsiedlung, Immobilien, RUB, Ruhr-Universität Bochum, Shopping, Einkaufen, Querenburg, Hustadt, Leerstand, Mietmängel
Dauer: 4:08Drehort: QuerenburgSponsor: Fliegender Kameramann» Filmübersicht
Leerstände und schleichender Verfall im Uni-Center Bochum
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Doch ein schneller Blick in die Realität zeigt, nicht jede Legende stimmt zu 100%. Vielleicht ist dies hier wirklich ein besonderer Schatz, aber er ist wahrlich nicht schön verpackt, und in die Jahre gekommen. Und in den letzten Jahren auch noch stark vernachlässigt worden.
Das Problem ist nicht neu. Hinter diesen schönen Klebemotiven versteckt sich ein Leerstand neben dem anderen. Hier entsteht nicht etwa eine neue Shopping-Welt, sondern erst einmal nichts.
Der Besitzer des Uni-Centers verspricht viel, tut wenig und ist vor allem schwer zu greifen.
Axel Schäfer, Bochumer Bundestagsabgeordneter: „Es hat sich gezeigt, dass der Investorwechsel, ursprünglich war das ‚NeueHeimat‘, jetzt sind wir bei ‚Around Town‘, ‚Grand City Property‘, ‚Dakota‘ wie auch immer der Name ist, dass jetzt eben der Profit eindeutig im Vordergrund steht und bestimmte Investitionen nicht mehr getätigt werden und viele Dinge eben nicht mehr gut laufen.“
Axel Schäfer ist nicht nur der örtliche Bundestagsabgeordnete, sondern auch ein Querenburger der ersten Stunde.
Axel Schäfer, Bochumer Bundestagsabgeordneter: „Ja, ich bin 1974 mit meiner Frau hier eingezogen, und zwar da oben, neunte Etage Hustadtring 141, Erstbezug. Da war das Haus, also dieser Teil des Uni-Centers gerade fertiggestellt.“
Das Uni-Center ist für ihn so eine Art Herzensangelegenheit, wo er sich um die großen und auch um die kleinen Dinge kümmert.
Axel Schäfer, Bochumer Bundestagsabgeordneter: „Entschuldigung, das hier ist kein Fahrradbereich, bitte halten sie sich an die Regeln!“
Bei einer spontanen Umfrage bei den örtlichen Händlern wollte niemand direkt vor das Mikrophon treten, um über die Besitzer des Uni-Centers und damit auch über die eigenen Vermieter zu sprechen. Auch dieses Besitzer eines Copy-Shops möchte uns nur den Rücken zeigen und erklärt Axel Schäfer den Wasserschaden in seinem Laden und die fehlende schnelle Unterstützung und Schadensbehebung durch den Vermieter.
Schäfer greift selbst zum Telefon. Wen Axel Schäfer da ans Telefon bekommt ist nur die Verwaltungsagentur, die im Auftrag des Besitzers in der Hustadt sitzt. Der Besitzer selbst, eine internationale Investorengruppe bleibt ein Phantom.
Axel Schäfer, Bochumer Bundestagsabgeordneter: „Es gibt keine richtige Kommunikation. Wenn wir beide uns verabreden machen wir einen Termin, wir treffen uns oder machen einen neuen Termin oder verschieben es. Und hier gibt es weder für die Menschen, die hier wohnen, noch für die Stadt, den Oberbürgermeister und viele, viele andere Beteiligten, eine seriöse Kommunikationssituation, wo man miteinander redet, Dinge auch verhandelt und zur Lösung kommt. Wir sind sozusagen auf den Investor angewiesen, ob der was macht oder nichts macht, und das ist ein Stückchen, aus meiner Sicht, Raubtierkapitalismus.“
Dabei war doch damals alles ganz anders geplant. Mit der Gründung der Ruhr-Universität Bochum im Jahr 1965 war auch schon der Plan entstanden, den angestellten Professoren und vor allem Studenten eine eigene Universitäts-Wohnstadt zu bauen.
Die wurde dann auch zeitversetzt in Beton gegossen und im Jahr 1973 komplett fertig gestellt. Mit einer eigenen Einkaufsstraße zwischen den hohen Wohnblöcken.
Axel Schäfer, Bochumer Bundestagsabgeordneter: „Auch die Zusammensetzung der Mieterschaft hat sich verändert. Und um es auf einen Punkt zu bringen, es gibt nicht mehr so viele hier, die Dinge auch organisieren, das ist nicht mehr die Mehrheit, also Menschen die sagen ‚wir gründen hier einen Mieterrat, wir machen Aktionen‘. Das ist leider viel defensiver, als es in unserer Zeit noch war.“
Eigentlich ein idealer Ort, um Geschäfte zu machen, wenn der Investor mitspielen würde. Doch der gibt derzeit keinen Anlass, an eine kurzfristige Besserung zu glauben. Im Uni-Center ist derzeit kein Schatz zu heben. Insofern hat sich der Regenbogen einen anderen Ort gesucht, wo er auf die Erde trifft.
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