» Video-VersionSchlagwörter: Kortumpark, Friedhof, Wittener Straße, Carl Arnold Kortum, Louis Baare, Maximilian Greve, Jacob Mayer, Heinrich Grimberg, Gräber, Geschichte
Dauer: 3:02Drehort: MitteSponsor: Fliegender Kameramann» Filmübersicht
Kortumpark Bochum - Bochums unbekanntester Friedhof
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Hier liegt Carl Arnold Kortum, Arzt, Schriftsteller und im Jahr 1824 verstorben. Deshalb dürfen wir davon ausgehen, dass der Wunsch der Familienangehörigen auf ein baldiges Wiedersehen bereits erfüllt wurde.
Hinter Kortums Grabmal öffnet sich der Kortumpark mit einigen alten Grabstellen, die zeigen „hier war einmal ein Friedhof“. Richtig, der sogenannte „neue Friedhof“. 1819 eröffnet, wenn man das so sagen darf, als die Grabstätten innerhalb der Stadtmauern gut gefüllt waren.
Einmal den kleinen Hügel hinauf und man ist mittendrin im „Who’s Who“ der Stadt Bochum im 19. und 20. Jahrhundert.
Der geheime Bergrat Hugo Schulz, die Familie Eickhoff, der erste Star-Architekt Heinrich Schmiedeknecht, die Namen der großen Kneipen Hasselkuss und Rietkötter und viele ganz alte Grabstätten von Bochumern, die zum Teil schon vor über 150 Jahren verstorben sind.
So mancher liegt im Schatten des Fiege-Turms, womit wir bei den Bochumer Brauereibesitzern sind.
Hier befindet sich die leztzte Ruhestätte von Johann Joachim Schlegel. Daneben liegt wortwörtlich die Ehefrau. Direkt gegenüber geht es aber feuchtfröhlich weiter, denn hier liegen Gründer und nachkommen der Scharpenseel-Brauerei.
Wer hier eine Familiengruft besitzt darf auch heute noch die Grabstätten nutzen, obwohl der Friedhof bereits im Jahr 1872 wegen Überfüllung geschlossen wurde. Und so manches Grabmal wird seitdem auch nicht mehr gepflegt.
Das geht auch anders. Eine der schönsten Grabstätten am Hügel ist die vom ehemaligen Generaldirektor des Bochumer Vereins Louis Baare und seiner Familie.
An höchster Stelle gelegen ruht Maximilian Greve, 30 Jahre lang Bürgermeister der Stadt Bochum.
Und ein paar Meter daneben Jakob Mayer, Gründer der alten Bochumer Gussstahlfabrik, dem späteren Bochumer Verein.
Aber wer denkt „je näher es zum lieben Gott geht, desto größer werden die Grabmale“ der hat unten am Fuße des Friedhofshügels noch nicht die Grabstätte der Familie Grimberg entdeckt. Heinrich Grimberg, bekannter und wohlhabender Bergbauunternehmer hat den wohl größten Engel auf seinem Grab.
Ein Engel mit der Busine, einem geraden Blasinstrument, dessen Klang die verstorbenen wieder vom Todesschlaf erwecken soll.
Hoffentlich erschreckt das nicht die BP-Mitarbeiter, die sind nämlich die direkten Anwohner. Moderne Bauten neben alten Grabstätten, spannend, diese Rundgang im Kortumpark.