» Video-VersionSchlagwörter: Solidarität, Schauspieler, Armin Rohde, Hennes Bender, Frank Goosen, Opel, Künstler, Schauspielhaus, Demonstration, Kundgebung
Dauer: 4:27Drehort: EhrenfeldSponsor: PIXELHAUS®» Filmübersicht
Wir sind Opel! Solidarität von Bochumer Künstlern und Schauspielern
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16Das Band der Solidarität. Irgendwo im fernen Detroit wird schon einer mitbekommen, was die Leute hier über sie denken. Hier, wo Opel mehr ist als nur ein Auto. Wie oft war eigentlich in den letzten Jahren das Fernsehen in Bochum, um über die Opel-Krise zu berichten?
Man kann es eigentlich schon nicht mehr hören, vor allem wenn man "Opelaner" ist.
Es ist mal wieder Zeit für Plakate, Demonstrationen und markige Sprüche.
Und diesmal machen alle mit.
Prominenz aus der Stadt, Politiker sowieso und auch die Künstler.
Seite an Seite und mittendrin.
Das Schauspielhaus und Intendant Anselm Weber hatten gerufen und gut 3000 waren gekommen.
Frank Goosen, sein "Oppa" fuhr Kadett: „Ist toll zu sehen, wie hier die ganze Stadt zusammenrückt um Solidarität für die Opelaner zu bekunden. Find ich toll und bin mal wieder stolz auf meine Bochumer.“
Das Schauspielhaus war schon immer auch ein politischer und nicht nur ein künstlerischer Ort.
Hier haben die Menschen schon oft gegen Etwas demonstriert, diesmal demonstrieren sie für Etwas.
Für den Erhalt des Arbeitgebers und für den Erhalt eines Teils von Bochum, denn ein bisschen Opel ist ja hier irgendwie jeder.
Hennes Bender, Opel-Kind: „Ich bin Opel-Kind, also meine Eltern sind aus Rüsselsheim gekommen und haben sich bei Opel kennengelernt. Sind wegen Opel nach Bochum gekommen, sonst wäre ich nicht in Bochum geboren, sondern in Rüsselsheim. Dafür bin ich ihnen immer noch dankbar, wer jemals in Rüsselsheim war, weiß das ist nicht schön da und ich bin im Schatten des Opel-Werks aufgewachsen. Meine Eltern, meine halbe Familie hat bei Opel gearbeitet, ich hab selber bei Opel am Band gearbeitet während der Semesterferien. Ich fahr auch n Opel und red nicht nur darüber, sondern ich unterstütze die Firma seit vielen Jahren auch finanziell und klar das ist n Teil meiner Biographie, das geht mir nicht am Arsch vorbei.“
Auf der Bühne ein Mann, der "der ewige Krieger" genannt wird, Rainer Einenkel, Betriebsratsvorsitzender von Opel Bochum. Der spricht hier alle mit "liebe Kolleginnen und Kollegen" an und macht wie so oft Mut, dass diese Veranstaltung hier nicht vergleichbar ist mit dem berühmten Sack Reis in China, sondern schon ernsthaft wahrgenommen wird.
Rainer Einenkel, Opel-Betriebsratschef: „Also alles was hier gesagt und gemacht wird und was in den Zeitungen steht und was auch über die Sender geht, das wird in Detroit wahrgenommen, ob man's glaubt oder nicht, aber das wird ins Englische übersetzt. Es gibt jeden Tag einen dicken Pressespiegel, der nach Detroit geschickt wird und die Aktionäre in Detroit lesen ganz genau was hier gesagt wird und wer sie hier getroffen hat und ich glaube deswegen ist es wichtig, das auch hier zu tun. Man nimmt es einfach wahr. Das sind einfach so ganz kleine wichtige Mosaiksteine wo das Management ein Bild sich zusammensetzt. Ob man ganz locker mit der Schließung eines Werkes vorgehen kann oder ob man vorsichtig sein muss.“
Das aus der Abteilung "die Hoffnung stirbt zuletzt" doch Anspannung, Bedrohung und auch ein bisschen Angst ist schon sichtbar auf den Gesichtern. So zeigt auch die Schauspielhaus-Bühne das wahre Leben. Kleiner Mann, was nun?
Bürger: „Junge, wenn du arbeitslos wirst, verlier den Mut nicht. Lass dich nicht unterkriegen. Ich werde nie nie klagen. Das schwöre ich dir.“
Die Melancholie war nicht zu vertreiben vom Vorplatz des Schauspielhauses, auch Thomas Anzenhofer's Gesang eher herzhaft nüchtern, als Gute-Laune-Musik.
Bochumer Künstler für Opel, ein Zeichen, eine Motivation, eine Stimme, aber wohl kein politisches Gewicht.
Armin Rohde, Bochumer Künstler für Opel: „Ehrlich gesagt glaub ich nicht wirklich daran, dass wir damit all zu viel bewirken können, das kann eher n Signal an die Politik sein, sich zu überlegen, in den vier Jahren die noch bleiben bis zur drohenden Schließung, wie man strukturelle Änderungen herbeiführt, wie man neue Hersteller nach Bochum holt, weil jemand der hier einen Mann beschäftigt, der mal bei Opel gearbeitet hat oder eine Frau die bei Opel gearbeitet hat, weiß dass er eine erstklassige Arbeitskraft bekommt.“
Bochum bleibt Opel oder was auch immer.
Die Flamme lodert vor dem Schauspielhaus und in Bochum.
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